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22.06.2021

80 Jahre nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion

Collage: bochmann.

DVD-Cover "Die Kraniche ziehen" (ZYX Music GmbH & Co.KG)
Historisches Bildmaterial
Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch (russischer Komponist und Pianist)


der Freitag

Barbarossa im Wunderland
22. Juni 1941 Was haben wir 80 Jahre nach dem Beginn des deutschen Angriffskrieges gegen die Sowjetunion aus der Geschichte gelernt?

Daniela Dahn / Ausgabe 24/2021 8

„Erklärte da heute die NATO China und Russland den Kalten Krieg? Zum 80. Jahrestag des Überfalls Deutschlands auf die Sowjetunion. Keine gute Idee.“ So twitterte der Grüne Hans-Christian Ströbele nach der jüngsten NATO-Tagung. An guten Ideen fehlt es dem offiziellen Gedenken an dieses Schanddatum der deutschen Geschichte auch sonst. Ein Kranz des Bundespräsidenten und 60 Minuten Bundestagsdebatte, das war’s. Da immerhin wurde nicht drum herumgeredet, um den beispiellosen Angriffs-, Raub- und Vernichtungskrieg, der allein in Osteuropa mehr als 30 Millionen Leben kostete." 


MDR KULTUR - Lesezeit
Jesus macht nicht mehr mit

Erzählung von Wolfgang Borchert

"Am 22. Juni 1941 überfiel die deutsche Wehrmacht die Sowjetunion. Viele Kurzgeschichten Borcherts thematisieren seine Fronterfahrung. So griff er in "Jesus macht nicht mehr mit" eine Episode auf, in der er zum Ausmessen von Gräbern für die Gefallenen abkommandiert worden war. In "Der viele viele Schnee" beschreibt er einen einsamen Postengang im russischen Winter." 


Wikipedia

Die Kraniche ziehen


REGIERUNGonline

Rede von Kulturstaatsminister bernd Neumann anlässlich der Gedenkstunde zum 70. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion / 21.06.2011


AG Friedensforschung
Veranstalter des Friedenspolitischen Ratschlags  

Deutschland-Seite

Russland-Seite


SPD Bundestagsfraktion

Gernot Erler, 70 Jahre "Unternehmen Barbarossa": Von Wunden und Schatten / 22.06.2011


sueddeutsche.de

Themenseite: Unternehmen Barbarossa 



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Kommentare dazu:

Ksenija schrieb am 14.07.2011:
Was kann ich noch dazu sagen...
22 Juni 2011 war 70 Jahren nach dem Anfang des Krieges. 22 Juni ist der Tag des Weltschmerzes. Aber mit jedem Jahr fuehlen schon weniger und weniger Leute dieses Schmerz.Mit jeden neuen Jahr halt der Welt weniger den Menschen aus diese Zeit... Und neue Generation kann nicht alles verstehen, was fuer Tag disen Tag fuer Russland ist...Wir koennen die Geschiechte und die Zahlen des Kriges wissen, aber koennen wir nicht dieses Gefuehl haben, das die Leute, die der Krieg gelebt haben.
Ja,wenn ich "Die Kraniche ziehen " sehe, dann kann ich nicht die Traene unterdruecken. Ich habe schmerz.. Aber am 22 Juni ich weine nicht...Denn ich kann nicht alles vorstellen.
Und ich weiss die Frau, die schon nicht so jung ist und der Krieg gelebt hat. Bei ihrer Mutter war 6 Kindern im Krieg. Und sie hat nicht ueber diese Zeit ohne Traene sagen. Jeden 22 Juni sie ruft allen Verwandten, die auch in diese Zeit mit ihr waren, und sie weinen und errinern sich darueber.
Und ich weiss: ich kann nicht alles fuehlen , aber ich kann dieser Tag und diese Zeit im Gedaechtnis bleiben.


Ein ehemaliger Benutzer schrieb am 09.07.2011:
Der Einmarsch der deutschen Armee in Russland am 22 Juni 1941 war für die Russen eine komplette Uberraschung. Die Unterzeichnung des Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakts (auch Hitler-Stalin Pakt) in August 1939 hatte den Eindruck gemacht , dass Russland vor einem deutschen Einmarsch geschützt sein würde. Der Deutsch-Sowjetische Nichtangriffspakt wurde jedoch nur von Deutschland unterschrieben, um zu gewährleisten, dass sie nur auf einer Front kämpfen mussten. Hitler hatte aber immer die Absicht gehabt mehr ,Lebensraum‘ im Osten zu erobern, deswegen wurde die ,Operation Barbarossa‘ durchgeführt . Infolgedessen fanden die blutigsten Schlachten des zweiten Weltkrieges statt. Außerdem war die Ostfront nicht nur militärisch wichtig sondern auch der Brennpunkt des Holocausts. Von den geschätzten 70 Millionen Todesopfern des zweiten Weltkrieges, sind mehr als 30 Millionen davon an der Ostfront gestorben.
Hitlers Plan war aber nicht erfolgreich. Tatsächlich markiert die Entscheidung in Russland einzumarschieren den Anfang von dem Untergang des dritten Reiches. Infolge der Schlacht um Moskau (Oktober 1941 bis Januar 1942) stoppte die Rote Armee das Vorrücken der deutschen Truppen und der Sieg der Roten Armee in Leningrad (Februar 1943) war der Wendepunkt des Zweiten Weltkrieges. Danach marschierten sowjetische Truppen schrittweise durch Osteuropa und zwangen die deutsche Armee bis zu ihrer Kapitulation in Berlin (Mai 1945) zurück. Am Ende ging die Sowjetunion aus dem zweiten Weltkrieg als eine siegreiche und kraftvolle Nation hervor, aber sie erfuhr gleichzeitig grosse Schäden und Leiden, die nie vergessen werden.


Marina schrieb am 03.07.2011:
Ich habe keine Verwandten, die vom am 22.Juni 1941 angefangenen Krieg zurück gekommen sind, deshalb kann ich keine persönliche Geschichte erklären. Ich weiss nur, dass mein Grossgrossopa im 1945 nach japanischen Front umgeworfen wurde. Es war die letzte Nachricht über ihn. Meine Empfindung des Krieges basiert auf dem Schulprogramm und weiteren Recherchen, die ich schon an der Uni durchgefürt habe.
In der Schule hatten wir ein dickes, gelbes und total langweiliges Lehrbuch über zweiten Weltkrieg. Dieses Buch und die Auslegung der Vorgänge wurde in jeder Schule verwendet. Später habe ich ein Buch von Swetlana Alexijewitsch gelesen. ‘’Der Krieg hat kein weibliches Gesicht’’ ist bis jetzt mein lieblings Buch von allen, die den Kriegszeiten gewidmet sind. Die Autorin hat in diesem dokumentarischen Werk über die Frauen im Krieg erzält, dabei ca.90% sind Briefe und Interviews. Das Buch ist nicht über die Kämpfe, eher über die Beziehungen, die Liebe, den Angst, glücklichen Momente und schönen Errinerungen.
Am Tag der Trauer (22. Juni) gibt es in Russland keine besonderen Veranstaltungen. Die Schülern treffen sich mit den ehemahligen Soldaten, die noch am Leben sind, die amtliche Persone legen die Kränze zur den Mahnmale auf. Den Medien wird immer vorgeschlagen von Unterhaltungsprogrammen zu verzichten, die staatliche Fernsehkanale zeigen alte Filme über den Krieg. Ruhig und befriedend. Wie kann der Tag der Trauer noch sein?


Evgeniy schrieb am 01.07.2011:
In diesem Jahr findet "Tag der Trauer" in Russland statt, weil 70 Jahre nach dem Nazi-deutschen Überfall auf die Sowjetunion. Diese Vorgang war nicht nur für Russland, sondern für die Geschichte des 20. Jahrhunderts im allgemeinen Tragweite. 22. Juni 1941 war ein wichtiges Datum für den Verlauf des Zweiten Weltkrieges, weil es der Ostfront erschienen. Er wurde zu den gefährlichsten und beschwerlich, war getötet dort mehrere Menschen als anderswo.
Ich war in Kaliningrad (ehemalige Königsberg) geboren. Es gibt viele Denkmäler und Gedenkstätten, die erinnert an den Krieg in der Stadt. Unter ihnen sind Deutsche.
Treffen der Außenminister Russlands, Deutschland und Polen fand in Kaliningrad im Mai dieses Jahres. Es war das erste derartige Treffen in Kaliningrad. Die Minister würdigten die sowjetischen Soldaten, die im Krieg gestorben werden, und legten Blumen am Denkmal des Großen Vaterländischen Krieges von 1941-1945. Dieses Treffen hatte positive Ergebnisse, trotz der schwierigen russisch-polnischen Beziehungen. Ich bin mir sicher, dass Russland hat jetzt eine stabile und erfolgreiche Beziehung mit Deutschland, mehr als mit jedes andere europäische Land. Wir haben eine starke und erfolgreiche wirtschaftliche, kulturelle, wissenschaftliche und politische Beziehungen. Es ist sehr bemerkenswert, dass trotz der komplexen Geschichte des 20. Jahrhunderts, wir freundschaftliche Partner sind. Es gibt immer Streit, aber wir müssen in der Lage sein, zu verhandeln, und wir werden es tun.
Wir sollten immer bedenken dies, und nicht Fehler zu wiederholen.


Ein ehemaliger Benutzer schrieb am 29.06.2011:
Juni 1941 und Juni 2011 – Diese Eckpunkte von Vergangenheit und Gegenwart umfassen 70 Jahre nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion. Aus dem Umkreis von Erinnerungen und Assoziationen, über die ich schreiben oder sprechen könnte, versuche ich ein paar Momente herauszunehmen.

Meine ersten Kindheitserinnerungen gingen auf die Zeit zurück, da ich im thüringischen Eisenach 1947 / 48 (nach der Flucht meiner Familie aus Ostpreußen) zusammen mit anderen Kindern in der Nähe unserer Wohnung auf einem Holzstoß saß und wir Soldaten, die aus der Gefangenschaft entlassen, den Berg hinaufkommen sahen, ich hoffend, mein Vater sei dabei. Er war nicht unter ihnen. Mit vielen anderen Kindern teilte ich fortan die Erfahrung: „Mein Vater ist vermisst“.

In der Schule lernten wir dann Russisch. Die Lehrerin war offensichtlich nicht von der russischen Sprache und Literatur begeistert. Sie gehörte deutlich zu den streng orthodoxen SED-Parteigenossen, denen Herz und Empfindung fehlte und die so (trotz ihrer politischen Einstellung) von vornherein ein Negativ-Gefühl gegenüber allem Russischen schürte. Von den Erwachsenen hörten wir ja sowieso die Klischee-Meinung: „Die Russen haben uns vertrieben, die Flucht war ihnen zu verdanken.“ Väterchen Stalin war damals noch eine „positive“ Leitfigur. Er geisterte durch Schulbücher aller Fächer.

Nach Grund- und Oberschuljahren kam es dazu, dass ich Germanistik / Slawistik Erwachsenenbildung in Leipzig an der Karl Marx Universität studieren konnte. Hier verdanke ich einem schon älteren russischen Dozenten die Begegnung mit der Literatur von Isaak Babel und später von Tschingis Aitmatow. In der Erzählung „Salz“ von Babel z. B. lernte ich, wie der Schriftsteller die Angst eines russischen Soldaten beschreibt, der vortäuscht, ein Baby, eingewickelt in ein Tuch, auf dem Arm zu tragen. Es war aber Salz. Indem er schwindelt, hoffte er, schonend behandelt zu werden. Während ich das hier aufschreibe, nehme ich mir vor, zum Regal zu gehen und unbedingt zu überprüfen, wie der Zusammenhang wirklich war. Für mich wurde aber glücklicherweise zum ersten Mal bewusst das Bild vom standardisierten über-heroischen Sowjetsoldaten relativiert. Wie konnten Lehrerinnen und Lehrer ertragen, die Pflichtaufsätze zum Buch „Wie der Stahl gehärtet wurde“ von Nikolai Ostrowski mit dem Ausspruch "Das Kostbarste, was der Mensch besitzt, ist das Leben“ jahrelang konzentriert aufzunehmen und zu korrigieren! Die ganze ehemalige DDR-Schülerschaft kennt das vollständige Zitat gleichsam auswendig.
Natürlich hatte das Buch einen moralischen Wert zu seiner Zeit; es ist zu einem großen Teil autobiographisch. Ostrowski (1904-1936) schrieb diesen Roman nach einer Verwundung an der Front in Budjonnys Erster Reiterarmee; inzwischen gelähmt, beidseitig blind und ans Bett gefesselt, ebenso wie so dann sein Romanheld Pawel Kortschagin. Durch den penetranten Einsatz dieses Aufsatzthemas und die Ernennung des Romans zur Pflichtlektüre waren jedoch Müdigkeit, Frust und Ablehnung vorprogrammiert.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands und dem Zerfall der Sowjetunion erhalten die Leseerlebnisse von damals auch für mich eine neue Rezeptionsschicht. Wir erleben seither eine Phase, in der sich zeigt, dass es in dem Gesellschaftssystem mit der allseits versprochenen Freiheit auch problematisch ist, den Menschen wirtschaftlich, sozial und kulturell das zu geben, was sie brauchen und wünschen. So gewinnen jene Erfahrungen von damals wieder eine größere Bedeutung, die Spreu trennt sich quasi vom Weizen. So sehe ich z.B. heute den sowjetischen Spielfilm „Die Kraniche ziehen“ aus dem Jahr 1957 mit neuen Augen. Erst jetzt, da unser Blick nicht mehr durch die Berliner Mauer verstellt ist, der Zwang, verstärkt einseitig, d.h. nur auf die eine uns vorgegebene Seite zu blicken, weggefallen ist, erkenne ich den wahren Reiz, den historischen und künstlerischen Wert dieses poetischen Liebes- und Anti-Kriegsfilms. Er kann im globalen Film-Wettbewerb bestehen! Das haben die Juroren beim Filmfestival von Cannes 1958 durch die Verleihung der „Goldenen Palme“ schon damals erkannt.

In Russland gilt der 22. Juni unverändert als "Tag der Trauer", wie sollte er es nicht sein, die Zahl ihrer Toten ist unfassbar. Mich ergreift in diesen Tagen auch Trauer. Beim „Wiedersehen“ mit der Hauptdarstellerin Tatjana Samoilowa jedoch spüre ich auch Freude. Insbesondere als Weronika im Film zur Siegesparade nach dem Krieg die für Boris mitgebrachten Blumen an die Soldaten, die zurückkehren konnten, verteilt. Ihr Geliebter fiel an der Front, nachdem er seinen verwundeten Kameraden Wolodja gerettet hatte …


Tatiana schrieb am 25.06.2011:
Vor 70 Jahren überfiel das Dritte Reich die Sowjet Union. Gemäß dem Fall Barbarossa sollte die Sowjetunion in 3-4 Monaten zerschmettert werden, der Krieg sollte der so genannte „Blitzkrieg“ werden. Ergreifung und Vernichtung von Leningrad wurde ein Bestandteil dieses Falles. Laut dem „Fall Ost“ wurde es geplant im Laufe von ein paar Jahren einen großen Teil der Bevölkerung der Sowjetunion (vor allem Russen, Ukrainer, Weißrussen, Juden und Zigeuner) zu vernichten. Am 8. September 1941 wurde Die Leningrader Blockade begonnen, die fast 900 Tage dauerte. Die Stadt wurde von dem „Großen Land“ abgeschnitten. Schon im Oktober 1941 haben die Einwohner der Stadt gefühlt, dass es an Lebensmittel mangelte. Und im November brach der richtige Hunger ein. In den ersten Monaten der Blockade wurden 1500 Lautsprecher in der Stadt aufgebaut. Durch das Radionetz wurden die Leningrader über Bombardierungen gewarnt. Das berühmte Metronom, das als ein Mahnmal des Widerstands gilt, wurde während der Bombardierung durch dieses Netz übertragen.
Sterblichkeit wegen des Hungers stieg massenweise. Menschen starben auf dem Weg zur Arbeit oder nach Hause. Ein weiterer wichtiger Faktor der hohen Sterblichkeit war die im Winter 1941-1942 herrschende Kälte. Ich kann es mir nicht vorstellen, wie die Leningrader diese Furcht, Mangel und Tod überleben könnten. Trotz der unmenschlichen Bedienungen und Hunger bewahren Leningrader kulturelle Werte und Denkmäler. In Leningrad gab es das Allunionsinstitut der Landwirtschaft, das einen riesigen Saatgutfonds hatte. Es wurde kein Körnchen angefasst, obwohl dieser Bestand einige Tonnen der einzigartigen Getreide hatte. 28 Mitarbeiter des Instituts starben an Hunger, aber sie behielten die Materialien, die nach dem Krieg den Wiederaufbau der Landwirtschaft helfen konnten. Fast alle Sehenswürdigkeiten in Leningrad wurden von der Bombardierung betroffen, einige waren komplett zerstört. Aber das kulturelle Leben in Leningrad wurde während der Blockade nicht abgebrochen. Die berühmte 7. Sinfonie, auch bekannt als Leningrader Sinfonie, von Dimitry Schostakowitsch wurde 1941-1942 geschrieben. Er hat sie dem Kampf gegen den Faschismus, dem unabwendbaren Sieg über den Feind, und Leningrad, seiner Heimatstadt gewidmet.



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