Logo
Startseite || Vorwort || Hilfe || FAQ || FAQ (English) || Kosten || Kontakt || Datenschutz || Impressum

Login
Benutzer-ID:

Kennwort:

oder
registrieren
Kalender
April März Februar Januar Dezember November Oktober September August Juli Juni Mai
Vorwort Blog Blog:Unterricht Blog:Unterwegs Methodisches Notizbuch Hilfe Tech. Support H�ufige Fragen FAQ (english) Kosten Gedanken zum Monat Partner & Links Bibliografische Hinweise Impressum
< voriger Monat Jahresübersicht/Archiv nächster Monat >

"Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein."

Aus: Rainer Maria Rilke, Herbsttag - weiterlesen...

zum Übungskalender
 

Gedanken zum September 2003

Monat September
 
"Die Zeit vergeht. Sie weiß es nicht besser", liest Erich Kästner (1899-1974) aus seinem Buch "Das doppelte Lottchen" (1949) in dem Video-Klassiker vom Jahr 1950 zu seinem weltbekannten Kinderbuch.
Seitdem sich die Zwillinge Luise und Lotte in dem Kinderheim in „Seebühl am Bühlsee“ das erste Mal in ihrem Leben gegenüberstanden, sind Wochen verstrichen. Nun ist eine heimliche Verschwörung im Gange: Lotte fährt als Luise nach Wien. Und Luise als Lotte nach München ...
Ferienzeit - Lesezeit. Spannende Zeit! Ein interessantes Phänomen.
Noch vor den Büchern sind allerdings Tageszeitungen und Zeitschriften das bevorzugte Urlaubsmedium. Dennoch muss man feststellen, dass sich Urlauber in der Regel Bücher aus ihren überfüllten Schränken in die Koffer legen, die sie nun endlich einmal lesen bzw. wieder lesen möchten; wir wissen ja alle, dass im Alltag für die aufmerksame und genussvolle Lektüre meist Zeit und Muße fehlen. Einmal unterwegs im Urlaub lassen wir uns auch gern noch auf eine Lesereise entführen, weil wir schon lange bestimmte Länder (vielleicht ein Kindheitstraum!), etwa die Schauplätze von Romanen, Erzählungen u.a. kennen lernen möchten.
Die Motivation für solcher Art intensiveres Lesen ist vielfältig. Betrachten wir sie einmal genauer, dann führt sie uns letztlich zu unserem Thema, wie die Lesekompetenz von Lehrern und Schülern kontinuierlich, also auch nach der Aus-Zeit Urlaub erhalten und weiter entwickelt werden kann. Wobei die Lehrerin, der Lehrer sicherlich dann einen besonders nachhaltigen Impuls auf diesen Prozess aussenden könnte, wenn sie/er, ehe die Schüler oder Studenten in die Feriengegenden auseinander strömen, sich noch einmal vor ihnen erinnert: "Unvergessen ist mir, dass ich in meinen letzten Schulferien, bevor die Berufsausbildung losging, die dicken Novellen von Thomas Mann gelesen habe und noch genau weiß, welch trauriges Leben zum Beispiel 'Der kleine Herr Friedemann' hatte". Oder: "Mein Lieblingsbuch bis heute ist Jerome D. Salingers "Fänger im Roggen", das ich mir in den Ferien an der Ostsee von meinem ersten selbst verdienten Geld gekauft hatte: Ich hatte Blut gespendet."
Lesekultur ist ein universelles Problem, darüber berichten uns Deutschlehrer/-innen , mit denen wir Kontakt haben, aus Spanien, Italien und vielen anderen Ländern. Die verstärkte Leseförderung, die in der letzten Zeit in Deutschland zu beobachten ist, ist eine Antwort auf PISA. Seither ist auch (wieder!) öffentlicher bekannt, dass man nicht früh genug mit der gezielten Leseförderung von Kindern im Elternhaus, Kindergarten und in der Grundschule anfangen kann.
Die Lese-Erfahrungen im Literatur- und Muttersprachenunterricht Deutsch, wie sie zurzeit bei Bildung Plus produktiv diskutiert werden, treffen in gleicher Weise auf den Fremdsprachunterricht zu. In Zeiten eines chaotische Züge annehmenden Marktes für elektronische Medien ist das lesende Vorbild im Elternhaus und in der frühkindlichen Bildungsstätte eine der wichtigsten Variablen für die Sprachförderung. Zugleich muss Eltern, Lehrerschaft und Lesepublikum ein integrativer Medienansatz nahe gebracht werden, in dem Computer, Fernsehen, Video, Radio, Kassette und Buch wechselseitig zum Einsatz kommen. Die parallele Nutzung - Lesen und Kassette/CD - ist durch das Hörbuch gegeben. Hier unterstützt noch die "Verführungskraft der Stimme" die "Lust auf mehr, mehr, mehr ..."! Das konzentrierte Zuhören erlernen Groß und Klein gewissermaßen hierbei ganz nebenbei.

Nach langer Ferienzeit ist unser schon bestehendes Themen-Spezial "Bildung & Erziehung" ein Angebot, die kontinuierliche Bereitschaft für das Deutsch-Lernen wieder zu erwecken und vor allem wach zu halten. Dabei sind wir der Auffassung, dass das Erlernen von Fremdsprachen in Zukunft ebenso lebensbegleitend wie das Lesen sein muss. Ausgehend vom Europäischen Jahr der Sprachen 2001 gewinnt die Forderung - Die europäische Zukunft: mehrsprachig - unter den Bedingungen der EU-Osterweiterung eine noch weitergehende Dimension. Jedes neu hinzukommende Land ist ein kleiner Planet, den es zu entdecken gilt: über seine Wirtschafts-, Sozial- und Umweltpolitik; über seine Geschichte, Kultur und Sprache. "Europa hatte nie das Ziel, Schmelztiegel zu sein oder zu werden. Europas Stärke ist seine Vielfalt" (Hans Martin Bury, Staatsminister im Auswärtigen Amt), dieser Gedanke durchzieht fast sprichwortartig viele politische Regierungsdokumente im Hinblick auf die europäische Einigung. Parallel dazu geht die Entscheidung voraus: Deutschlands Ziel ist ein EU- Sprachenregime in der erweiterten Union, das die Stellung der deutschen Sprache als eine der 3 Amtssprachen festigt und zugleich die Effizienz, Transparenz und Legitimität der Institutionen stärkt.
Die Bestätigung der deutschen Sprache als europäische Amts- und Arbeitssprache neben Englisch und Französisch einerseits sowie die Förderung der Mehrsprachigkeit andererseits bieten ein weites Feld für Begegnungen, quasi einen Wettstreit zwischen den politischen, sozialen und kulturellen Identitäten. Förderlich dafür sind die jährliche Verleihung des Europäischen Kulturpreises, aber auch - ganz leicht zur Hand bzw. am Ohr - der Programmschwerpunkt in deutscher Sprache "10 plus - Ein Europa. Nahaufnahmen aus den Beitrittsländern", der im Deutschlandfunk von März bis Dezember 2003 ausgestrahlt wird. Ab September werden über ein thematisches Spektrum, das etwa von der Wirtschaft des jeweiligen Landes bis zu seiner Musikszene reicht, noch Lettland, Litauen, Zypern und Malta vorgestellt.
Für Deutschlernende aus den ehemaligen Ländern des RGW (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe) kann sich die Frage stellen: Wo bleiben Bulgarien und Rumänien?, denn zahlreiche Eltern solcher Studierenden haben vielleicht in der DDR studiert und gearbeitet und sich auf diese Weise unserem Kulturkreis schon zugehörig gefühlt. Die Fernsehstation ARTE hat daher äußerst verdienstvoll im August den Themenabend gestaltet - Bulgarien, ein vergessenes Land. In unsere Bemühungen um eine Europakompetenz werden wir künftig auch die Vorgänge in den noch nicht beigetretenen Balkanländern einbeziehen, in der Hoffnung, dass auch ihr reiches und spezielles kulturelles und historisches Erbe bald dem vereinigten Europa zugehörig sein kann.

Verwandt dem „Tag des Wassers“ im März dieses Jahres haben die Vereinten Nationen mit dem gesamten „Internationalen Jahr des Süßwassers 2003“ zu mehr Bewusstsein und zu einem nachhaltigen Umgang mit unseren knappen Wasserressourcen aufgerufen. Wie notwendig, denn auch Europa stöhnte in den vergangenen Monaten unter der Hitze und einer Niederschlagsarmut, die einen bedrohlich anwachsenden Klimawandel anzeigen. Das verheerende Hochwasser im August 2002, vor allem im östlichen Elbe-Saale-Mulde-Gebiet, und die ungewöhnliche, langanhaltende Hitzeperiode in großen Teilen der Welt in diesem Sommer – zwei Seiten einer Medaille – erlauben den Politikern nicht, den Umweltschutz in das Abseits gesellschaftlicher Aufmerksamkeit zu rücken. Unsere Link-Sammlungen zu den Sprachübungen „Die Jahrhundert-Flut in Deutschland“ und „Wasser für die Zukunft“ werden wir um Beiträge ergänzen, die die Hochwasserschutzkonzepte auf Länder- und Bundesebene reflektieren. Dazu gehören Verweise auf das geplante Hochwasserschutzgesetz der Bundesregierung, aber auch auf das ernüchternde Fazit des WWF. Es stellt die bedauerliche Tatsache fest: Ein Jahr nach der Flut haben die Bundesländer nichts dazu gelernt. mehr...
"Täglich sterben 6000 Kinder, weil sie kein sauberes Trinkwasser haben. Dieser Skandal muss ein Ende haben", betonte Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul am Vorabend der WTO-Konferenz in der mexikanischen Küstenstadt Cancún vom 10. bis zum 14. September. Die gehäuft auftretenden Wetterextreme sowie die Armutsbekämpfung waren auch Kernfragen des UN-Weltgipfels für nachhaltige Entwicklung in der südafrikanischen Metropole Johannesburg im August 2002. Als ein Ergebnis in Bezug auf das zum Leben so notwenige Wasser wurde dort schon niedergeschrieben: Das Millennium-Ziel, die Zahl der Menschen ohne ausreichend sauberes Trinkwasser, derzeit 1,2 Milliarden Menschen, bis 2015 zu halbieren, wird bestätigt. Als neues Ziel wird die Halbierung der Zahl der Menschen ohne sanitäre Anlagen und Abwasserentsorgung (derzeit 2,5 Milliarden) bis 2015 formuliert.
Unsere gemeinsame Neugier muss sich nun auf die Schwerpunkte und Ergebnisse von Cancún richten. Denn Armutsbekämpfung, d.h. neben der Sicherung für Nahrung, für Bildung, Gesundheit, Umweltschutz und Wirtschafts- und Handelschancen zu sorgen, ist zugleich Konfliktprävention und Friedenssicherung.

Am 20. September ist Weltkindertag. Feiern wir doch einfach mit: mit unseren Kindern oder Enkelkindern, in der Nachbarschaft, im Stadtteil ...
Hören wir noch einmal Erich Kästner: „Die meisten Menschen legen ihre Kindheit ab wie einen alten Hut. Sie vergessen sie, wie eine Telefonnummer, die nicht mehr gilt. Früher waren sie Kinder, dann wurden sie Erwachsene, aber was sind sie nun? Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch“.

Fröhliche und ermutigende Stunden auf Festen, Veranstaltungen und Demonstrationen

Ihre Projektgruppe

< voriger Monat Jahresübersicht/Archiv

zum Übungskalender
nächster Monat >
Partner & Links
Die Zeit

Copyright © Dr. Margret Liebezeit, 2004 - 2024. Alle Rechte vorbehalten.