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Gedanken zum Oktober 2002

Monat Oktober
 
Rund drei Wochen nach der Flut empfing das Schloss Pillnitz in Dresden wieder Besucher. 6000 Chrysanthemen wurden im Schlosspark neu gepflanzt. Sie strahlen in der Oktobersonne und lassen vielleicht ein wenig verschmerzen, wie die Wassermassen in wenigen Minuten Hab und Gut verschluckten, zauberhafte barocke Kulturgüter beschädigten, viele in den Elbauen lebende Tiere bedrohten, überwältigten ...

In Bennewitz an der Mulde in Sachsen schreckten die Leute hoch, wenn sie das Wort "Bundestagswahl" hörten, berichtete Robin Kaspar drei Tage vor dem Wahlsonntag im September in der ARD. Ihre existentiellen Probleme überlagerten alle politischen Termine. Die wieder gewählte rot-grüne Bundesregierung wird alle Anstrengungen unternehmen müssen, um das Versprechen, allen vom Hochwasser Betroffenen "schnell und unbürokratisch" zu helfen, unbedingt einzuhalten. In dem unverzagten, aber dennoch zermürbenden Kampf um die Rückkehr in die zerstörten Wohnungen und Häuser, in Bäckereien, Kindergärten, Schuh-, Sportgeschäfte und Modehäuser darf sich nicht der Unmut breit machen: "Milliardenbeträge werden umhergeschoben. Doch bei uns kommt nichts an." Unsere Sprachübung zur "Jahrhundert-Flut" wird getragen von der Sorge um das Lebens-notwendige Miteinander auch nach der Flut. In der in solchen Nottagen schon fast sprichwörtlich gewordenen Hilfsbereitschaft beständig zu bleiben, nicht zu schnell wieder im Fahrwasser der Gleichgültigkeit zu segeln - bleibt die Mahnung von dieser Flut-Katastrophe in Deutschland.

Nach dem Wahlkampf zur Normalität zurückzukehren, bedeutet in unserem Sprachkurs, konsequent die Themenfelder zu verfolgen, die wir aufgebaut haben und die ihre Weiterbearbeitung durch aktuelle Ereignisse erfahren. Unserer Sprachübung "Die Steuerreform von SPD/Grüne" vom September 2000 lag die Diskussion vom Juni desselben Jahres zugrunde: Schafft es die Steuerreform durch das Gremium des Bundesrats oder nicht? Zusätzlich zu der umstrittenen rot-grünen Entscheidung, die ursprünglich für das nächste Jahr geplante Entlastung bei der Einkommenssteuer um ein Jahr auf 2004 zu verschieben, damit alle Steuerzahlenden sozial ausgewogen die Beseitigung der Flutschäden mit finanzieren, ist schon zu Beginn der Koalitionsverhandlungen zwischen SPD und Grünen sowie der Opposition ein Streit um eine mögliche Erhöhung der Ökosteuer ausgebrochen.
Hier gehen wir mit unseren Studenten in eine neue heiße Phase des Nach-Wahlkampfs. Als Sichtfenster im Internet für Informationen und Hintergrundmaterialien des Bundestagswahlkampfs versteht sich die Arbeitsgruppe Wahlkampf 2002, ein Projekt der Wahlkampf-AG am Institut für Politische Wissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität Kiel. Ebenfalls im Oktober verweisen wir auf die Bundeszentrale für politische Bildung als von uns neu genutzte Informations-Sammlung und auf das jüngst gegründete Deutschland-Portal. Es bündelt bestehende Web-Portale und macht die Nachrichten dadurch "benutzerfreundlich", dass sie in Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Russisch zugänglich sind.

Das Hochwasser in Europa hat auch den Umweltschutz wieder in den Mittelpunkt der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit und so auch des Sprachunterrichts gerückt. Der diesjährige Badesommer wartete mit einer kleinen Sensation auf. Am 14. Juli wurde an allen Ufern der Elbe der erste internationale Badetag begangen. Damals feierten die Schwimmer den erstaunlichen Wandel vom schmutzigsten Fluss Europas zum größten naturnahen Strom Deutschlands. Diesem Erfolg von Flusspolitik müssen nun unter dem Druck der aktuellen Fluss-Katastrophen verstärkt neue folgen. Lernende aus der Tschechischen Republik, Polen, Italien und anderen vom Hochwasser betroffenen Ländern und natürlich alle, die naturnah leben wollen, werden bestimmt mit Interesse die Zielsetzungen der Flusskonferenz zum vorbeugenden Hochwasserschutz (15.09.2002) studieren. Es bieten sich Projektarbeiten, wie die Bewahrung wertvoller Auenlandschaften, der ökologische Deichbau der Zukunft, aber auch möglicher Protest gegen den kommerziellen Elbe- und Donauausbau an. Nach dem verheerenden Hochwasser an der Oder 1997 fanden sich deutsche und polnische Forschergruppen zusammen. Vielleicht gelingt es uns, Online-Partnerschaften anzuregen, die sich aus gemeinsamer Neugier auf ein ökologisch orientiertes Arbeitsfeld ergeben.

Der Tag der deutschen Einheit steht in diesem Jahr inmitten der Auseinandersetzung um einen möglichen Krieg gegen den Irak. Kein Geld, keine Soldaten, keine politische Unterstützung: "Das gilt vor der Wahl, das wird auch nach der Wahl so bleiben", das bekräftigte der Kanzler im Stern-Interview (Seite 40 der Printausgabe). Wem fällt in diesen Tagen nicht Bertolt Brechts Mahnung ein: "Laßt uns das tausendmal Gesagte immer wieder sagen, damit es nicht einmal zu wenig gesagt wurde! Laß uns die Warnungen erneuern, und wenn sie schon wie Asche in unserem Mund sind!": "Der Krieg soll verflucht sein." (Mutter Courage)
Es geht nicht an, die Trauer um die Toten des 11. September in einen Werbefeldzug für neue Verwüstung, Schmerz und Tod umzupropagieren. Unser Themenfeld - Keine Macht dem Terror - wird nun, ausgehend von Afghanistan, einmünden in eine komplexe Betrachtung von Kriegsherden in Europa und der Welt. Unterstützung finden wir bei den Demonstranten auf den gewaltfreien, ermutigend großen Friedensmärschen in London und Rom, in Ägyptern und im kommenden Monat sicher auch in anderen Weltmetropolen. Diese Menschenversammlungen sind lebendige Beweise für Solidarität, Klugheit, Begeisterung, sie sind Wege aus der Angst vor einer unsicheren Zukunft.

Vor etwa einem Monat strömten braune Wassermassen statt Touristen durch die Donauauen bei Passau, durch das zum Weltkulturerbe zählende Dessau-Wörlitzer Gartenreich. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat ein Sonderkonto für Spenden zur Wiederherstellung hochwassergeschädigter Denkmale eingerichtet.

Um nicht untätig daneben zu stehen, während so viele Mitbürger noch um ihre Existenz kämpfen, unterstützen wir auch den Spendenaufruf des Stern, RTL und der Sächsischen Zeitung.

Sicher werden wir uns dort einfinden, wo wir einander helfen können.
Ihre Projektgruppe

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