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Gedanken zum November 2002

Monat November
 
Die Bäume sind wieder kahl, und das bunte Laub häuft sich in Wäldern, Gärten und Parkanlagen. Straßen, Wege und Plätze werden gefahrvoll rutschig, wenn es regnet oder stürmt.
Ab letztem Sonntag im Oktober gilt die Winter-Zeit. Am Morgen können wir wieder früher das Tageslicht ausnutzen. Dafür muss am Nachmittag schon eher künstliches Licht eingeschaltet werden. Grund genug, um über die notwendige Beleuchtung im Haus nachzudenken ...

Der Tag der Deutschen Einheit wird zwar am 3. Oktober begangen, doch dieses Datum steht, seit es beschlossen wurde, in "Konkurrenz" zum 9. November, dem Tag des Mauerfalls 1989, an dem mit friedlichen Veränderungen in der damaligen DDR die Grundlage für die deutsche Einheit geschaffen wurde. In unserem Sprach-Kurs beachten wir diesen "Streitfall", indem wir im Oktober UND November feiern. So ergänzten wir unser Themen-Spezial "Deutsche Einheit" im vergangenen Monat um den Komplex "Naturschutzgebiete in Ostdeutschland" und lenkten damit zugleich die Aufmerksamkeit auf die enge Zusammenarbeit von ostdeutschen Naturschützern mit dem Umweltverband WWF sofort in den hektischen Wochen und Monaten der Wendezeit. 1992 äußerte der WWF-Präsident Prinz Philipp anlässlich seines Besuchs an der Oder: "Anstelle eines Eisernen Vorhangs wird bald ein grünes Band durch Europa entstehen."

Um die schweren Versäumnisse beim Hochwasserschutz und der Klimapolitik wissend, sahen die Umweltverbände BUND, Greenpeace, NABU und WWF nach der diesjährigen Jahrhundertflut in Deutschland auf der nationalen Flusskonferenz, gleich Mitte September vom Ministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen einberufen, eine Chance, Forderungen nach der umgehenden Erarbeitung eines verbindlichen Aktionsprogramms für die Wiederherstellung lebendiger Flüsse zu stellen. Entscheidend dabei sei, Hochwasserschutz, Verkehrs-, Bau- und Agrarpolitik funktional eng miteinander zu vernetzen. Uns bewegt dabei, wie Vieles von dem, was in den vergangenen 12 Jahren in den neuen Ländern aufgebaut wurde, nun zerstört war und nach dem Abfließen des Hochwassers wieder aufgebaut werden muss.
In diesen Tagen konnte auch die Schlüsselfunktion der "Verkehrsprojekte Deutsche Einheit (VDE)" für das Zusammenwachsen Deutschlands und für den wirtschaftlichen Aufschwung vor allem in den neuen Bundesländern erkannt werden. Das zweite Thema unserer diesjährigen Ost-, West-Betrachtung ist der Bau der Ostsee-Autobahn A 20, der Hauptverkehrsader durch die deutschen Bundesländer Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern nach Brandenburg und weiter nach Osten, in Richtung Polen. Dies ist sicher ein Projekt, das für das kommende Miteinander der östlichen und westlichen Regionen Europas eine wichtige Voraussetzung ist.

Wenige Wochen nach dem Anschlag auf der Ferieninsel Bali in Indonesien unterbrachen viele Radio- und Fernsehsender ihr laufendes Programm: Aktuelle Nachrichten über die schreckliche, inakzeptable Geiselnahme in dem Moskauer Musical-Theater!
Die Zahl der Opfer von Terror und Gewalt ist in diesem Jahr wieder erschreckend hoch. Die Weltöffentlichkeit muss sich offensichtlich zukünftig unbedingt mit den Kontexten und Ursachen von solchem Terrorismus auseinandersetzen.
Der Tod verlangt Raum, auch in unserem Programm. Für die Toten und die Lebenden.
Volkstrauertage sind in vielen Ländern Anlass, der Opfer aller Kriege in der Welt zu gedenken und vor unmittelbar geplanten Kriegen zu warnen, "schrecklicheren noch als die vergangenen" (Bertolt Brecht).
Wir erinnern auch an andere Gedenktafeln. Im April hatte ein der Schule verwiesener 19-jähriger junger Mann innerhalb von nur 10 Minuten 12 Lehrer, 2 Schüler, 1 Sekretärin, 1 Polizisten und schließlich sich selbst erschossen. Überall löste dieses Blutbad am Erfurter Gutenberg-Gymnasium Trauer, Entsetzen und die Suche nach Konsequenzen aus. Knapp ein halbes Jahr danach haben Thüringer Familienverbände eine stärkere Kontrolle von Gewaltangeboten der Medien für Jugendliche gesetzlich eingefordert.
Das schwere Flugzeugunglück am Bodensee ereignete sich im deutschen Luftraum. Beim Zusammenstoß zweier Maschinen in mehr als 11 Kilometern Höhe über dem Wasser wurden in der Nacht zum 2. Juli 71 Menschen in den Tod gerissen, unter ihnen viele russische Kinder und Jugendliche. Ach, die Tränenströme rinnen, die niemand sieht! Die Hinterbliebenen fordern Aufklärung der Verantwortung für das Unglück und Schadenersatz.
Fünf Wochen nach dem Sexualmord an der 16-jährigen Jennifer von der Insel Rügen konnte die Urne des endlich aufgefundenen Mädchens am 26. Oktober beigesetzt werden. Die neunjährige Peggy Knobloch aus dem oberfränkischen Lichtenberg ist nach Polizeiangaben von einem 24-jährigen Sexualstraftäter aus dem Nachbarhaus ermordet worden. Solche zunehmenden Mordfälle eröffnen wieder eine erregte Debatte um schärfere Strafgesetze. Ebenso intensiv sollte sich mit den Lebensverhältnissen der Täter, meist sozial gefährdete Männer, beschäftigt werden.

Wie kann es gelingen, das Gedächtnis der Menschheit für erduldete Leiden wach zu halten? Der Ungar Imre Kertész erhielt für die schriftstellerische Verarbeitung seiner Erfahrungen als Häftling in Auschwitz den diesjährigen Literatur-Nobelpreis. Die Schwedische Akademie in Stockholm begründete ihre Entscheidung damit, dass dieser Autor «die zerbrechliche Erfahrung des Einzelnen gegenüber der barbarischen Willkür der Geschichte behauptet».

Uns allen ein helles Licht im grauen November.
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