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"An Schiller
Viel Glück zum neuen Jahre. Lassen Sie uns dieses zubringen, wie wir das vorige geendigt haben, mit wechselseitiger Teilnahme an dem, was wir lieben und treiben. Wenn sich die Gleichgesinnten nicht anfassen, was soll aus der Gesellschaft und der Geselligkeit werden. Ich freue mich in der Hoffnung, daß Einwirkung und Vertrauen sich zwischen uns immer vermehren werden".
[...] Weimar, den 3. Januar 1795

Der Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe
Erster Band. Briefe der Jahre 1794-1797.
1984 Insel-Verlag Anton Kippenberg, Leipzig

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Gedanken zum Januar 2005

Monat Januar
 
„Alt und Jung sollen nun von der Jagd des Lebens einmal ruhn,“ heißt es im „Knecht Ruprecht“-Gedicht von Theodor Storm. Die Meldung vom Samstag, im christlichen Kalender der Sonnabend vor dem 4. Advent, zeigt, wie Recht der Dichter heute noch hat: Er sei der "Super-Samstag des diesjährigen Weihnachtsgeschäfts" gewesen (so Hubertus Pellengahr, Verbandssprecher des Deutschen Einzelhandels [HDE] im ZDF).
Adventsdekoration, Unterhaltungselektronik, Digitalkameras, CDs, DVDs, Bücher, Spielwaren u.a. wecken zwar das „Kind in uns“ und belegen offensichtlich die „Rückkehr zur Konsumfreude“, die die Wirtschaft so dringend braucht. Ob uns dadurch auch die Chance dieser besonderen Tage im Jahreskreis wirklich erreicht, bleibt allerdings fraglich: Diese Chance kann darin bestehen, tiefgründiger über die Sinnfrage des Lebens nachzudenken. Männer und Frauen, Junge und Alte, Religiöse und Nicht-Religiöse könnten sich gegenseitig in dem kraftvollen Glauben bestärken, dass menschliche Wesen einen spirituellen Kern brauchen, den man suchen und verstehen muss. Einen Kern, der über die materiellen Lebensaufgaben und -strategien hinausgeht. Wenn wir ein paar Tage frei haben und zur Entspannung nutzen, hoffen wir wieder auf mehr Sympathie, Freundschaft, Humanität ...

Andauerndes Mitgefühl mit den Opfern sowie ihren Hinterbliebenen und großzügige internationale Handlungsbereitschaft, das brauchen zurzeit vor allem die Menschen nach dem schwersten Beben seit 40 Jahren, das sich am zweiten Weihnachtsfeiertag tief unter der Küste von Sumatra in Asien ereignete. Das Beben erschütterte das Meer so stark, dass bis zu zehn Meter hohe Flutwellen ausgelöst wurden. Die Wassermassen brachen über die touristisch und dadurch intensiv genutzten Küsten von Sri Lanka, Indien, Indonesien, Thailand und den Malediven herein. Mehr als Hunderttausend Menschen sind ums Leben gekommen, Tausende werden noch vermisst. Millionen Menschen verloren ihr Zuhause, sind jetzt von Seuchen bedroht.
Hier die mörderische Energie der Flutwelle – dort noch ein Wunder der Natur, das es zu beschützen gilt. Kein Schneesturm in der Arktis kann dem Eisbären etwas anhaben: Ein Ober- und ein Unterfell sowie eine Speckschicht halten ihn auch bei extremer Kälte warm (HÖRZU, 52/2004). Tierliebhaber hatten „zwischen den Jahren“ ihr großes Vergnügen an dem Dokumentarfilm über Jäger in der Arktis im Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) „Wunderbare Welt: Eisbären“ und an Beobachtungen in der Manitoba-Bucht in Kanada, dargestellt in “Im Angesicht des Eisbären“, gesendet vom Mitteldeutschen Rundfunk (MDR).
Solche Sendungen bereicherten nicht zufällig das große TV-Programm zu den Festtagen. Die Redaktion nutzte die entspannte Festtagswoche, um für die alarmierende Tatsache zu sensibilisieren: Die größten Landraubtiere der Erde sind in ihrer Existenz bedroht: Weil die Temperatur in der Arktis steigt, finden Eisbären immer weniger Nahrung.
Es liegt in der Natur des verzweigten Themen-Geflechts unseres Sprachangebots, dass wir Netz-Gestalter uns Anfang des Jahres 2005 der weltweiten Aufforderung anschließen, das Bewusstsein für den fortschreitenden Klimawandel mit zu schärfen. Dabei werden uns insbesondere die Programmnutzer/-innen folgen, die schon inhaltlich und sprachlich einen umweltspezifischen Fundus durch die Sprachübungen im Kontext „Wasser für die Zukunft“ aufgebaut haben. Wir bereichern unser Themen-Spektrum „Lebensweise und Gesellschaft“ um die Lerneinheit mit dem alle Staaten fordernden Titel „Klimaschutz ist eine globale Aufgabe“.
Wir verweisen an dieser Stelle zur regelmäßigen Wortschatzerweiterung erneut auf die Pressemitteilungen vom Bundesumweltministerium (BMU) und den monatlich äußerst inhaltsreichen Newsletter vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
Ein anderer Fakt wird noch bei dem Handlungsfeld „Klimapolitische Zukunft“ festzuhalten sein. Während Deutschland momentan bildungspolitisch auffällige Defizite erkennen lässt, wird international eine deutsche Vorreiterrolle in der Klimapolitik anerkannt. Hier eröffnen sich sprachliche Trainingsmöglichkeiten für die Kommunikation in Deutsch über die erneuerbaren Energien Sonne, Wind, Wasserkraft – darunter auch Meeresenergien, Bioenergien und Erdwärme. mehr ...
Der EU-Rat will sicherstellen, dass die globale Erwärmung 2 Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten nicht übersteigt. Dies bedeutet, dass die globalen Treibhausgasemissionen bis 2050 um bis zu 50 Prozent gegenüber 1990 reduziert werden müssen. Diese Verständigung der Umweltminister in Brüssel nach Abschluss der Klimakonferenz in Buenos Aires vom 6. – 17. 12. gibt auch dem Europa-Konzept unseres Sprachprogramms neue Impulse: Inwiefern ist Europa Vorreiter bei den erneuerbaren Energien? Bei der Herstellung welcher Anlagen liegt Europa vorn?
Die soziale Interaktion wird sich daran entzünden, ob sich im anstehenden Jahr die USA und Australien in die Bemühungen um den Klimaschutz einklinken und andere Länder aus ihrem Beobachtungsstatus herausfinden.
Wie schon so oft im Leben, das Kind muss sozusagen erst in den Brunnen gefallen sein, bevor ausreichend vor dem schrecklichen Unglück gewarnt oder bevor die Unglücksstelle abgedeckt wurde.
Der 10. Klimakonferenz in Argentinien kam auch deshalb so viel Bedeutung zu, weil erkannt worden war, dass insbesondere die ärmsten der armen Entwicklungsländer von den Folgen des globalen Klimawandels am stärksten betroffen sind: von immer häufiger wiederkehrenden Fluten, Dürren und Stürmen. Die gewaltige Flutkatastrophe in Südasien stellt die internationale humanitäre und Entwicklungspolitik vor neue Analysen und Herausforderungen. Der Beitrag in der „ZEIT“ 01/2005 „Wir haben versagt!“ ist ein solcher Schritt einer Bestandsaufnahme. Der Autor formuliert unmissverständlich "Eine Selbstanklage". Vielleicht liegt auch darin ein möglicher Anstoß, die Weichen für einen nachhaltigen Schutz von Regionen wie denen des südostasiatischen Raums neu zu stellen.

Angesichts der schrecklichen Bilder relativieren sich Werte wie wirtschaftliche und soziale Sicherheit. Wir erfahren auf einmal fast wie neu, wie unsicher in jeder Hinsicht - geologisch, meteorologisch, wirtschaftlich und sozial - die Menschen in solchen gefährdeten Gegenden leben müssen.
Die klassische Frage am Beginn eines neuen Jahres – Was ändert sich? – bezieht sich eindeutig auch auf die Probleme der „Groß-Baustellen“ im deutschen Wirtschafts- und Sozialsystem, wie die der Arbeitsmarktreform, der Gesundheitsreform, Steuerreform u.a.
Maybrit Illner stellte in ihrer wöchentlichen TV-Gesprächsrunde "Berlin Mitte" am Donnerstag, dem 16. Dezember 2004, die Frage: "Arm gegen Reich: Wie sozial ist Deutschland noch?“ Sie formulierte u.a. folgende Detailfragen: Zahlen allein die Arbeitnehmer für den möglichen Aufschwung? Wie gerecht ist unser Sozialsystem? Wann wirken die Reformen auf dem Arbeitmarkt? Welches Interesse hat die Wirtschaft an einem sozialen Deutschland?
Diese und andere Fragen werden auch uns im neuen Jahr beschäftigen. Sprachlich und inhaltlich sind wir durch eine Reihe von Lerneinheiten zum „Spektrum: Öffentlichkeit“ darauf vorbereitet. Entscheidend ist, sich der Präzision im Thema und Ausdruck zu stellen. Das bedarf sowohl für den Deutschlernenden auf fortgeschrittener Stufe als auch für uns Muttersprachler einer ständigen Schulung.

Wie bunt wird unser „Kultur-Spektrum“ im Lern-Kalendarium 2005 sein? Zunächst empfehlen wir einen Jahresrückblick „Buch & Medien“, im „Schaukasten“ jeweils ganz unten auf einer monatlichen Startseite zu sehen.
Da fallen einem schon die Versäumnisse ein, die „Lebensbatterie“ nicht ausreichend aufgeladen zu haben. „Viele Probleme, denen die Menschen heute ratlos gegenüberstehen, sind nicht neu“, führt Lothar Seiwert in seinem Buch „Mehr Zeit für Glück“ aus (Oktober 2004. Deutscher Taschenbuchverlag). Wir fahren in seinem Sinne fort: In der Wissenschaft und Kunst aller Nationen, der ganzen Menschheit, werden Möglichkeiten angeboten, Antworten und Orientierung zu finden.

Wir stehen am Beginn eines interessanten Jubiläumsjahres. 1805 starb der Dichter Friedrich Schiller in Weimar. Der 200. Todestag wird die Rezeption seines Werkes und seiner Persönlichkeit vielfältig mobilisieren.
Anlässlich des 50. Todestages des großen Physikers und des 100. Jahrestages der Relativitätstheorie feiert Deutschland 2005 das Einstein-Jahr. Neben der wissenschaftlichen Leistung steht dabei auch das sozial-humanistische Wirken Albert Einsteins im Mittelpunkt. „Einstein – The Man and his Century“ heißt bezeichnenderweise die Auftaktkonferenz vom 20. – 22. Januar im Haus der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Einen Vorgeschmack auf die Einstein-Ehrung und zugleich ein Motto für 2005 könnte seine sprichwörtliche Feststellung sein:

„Nur wer nicht sucht, ist vor Irrtum sicher.“

Auf ein erfolgreiches Suchen und Streben im neuen Jahr
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