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»Sie haben wohl getan, (...) daß Sie, um Deutsch zu lernen zu uns herübergekommen sind, wo Sie nicht allein die Sprache leicht und schnell gewinnen, sondern auch die Elemente, worauf sie ruhet, unsern Boden, Klima, Lebensart, Sitten, gesellschaftlichen Verkehr, Verfassung und dergleichen mit nach England im Geiste hinübernehmen.«
Johann Peter Eckermann, Gespräche mit Goethe

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Gedanken zum März 2005

Monat März
 
Endlich März. Im Garten blüht der Krokus, das Schneeglöckchen hatte schon seine Zeit und bald werden sich auch Osterglocken und Lenzrosen voll entfaltet haben. Die Tage sind wieder länger geworden, die Nachbarin radelt nicht mehr im Dunkeln zur Arbeit ...

Wir gehen also, im wahren Sinne des Wortes „blühenden Zeiten" entgegen. Nachhaltig hängt heute diese in vielen Gedichten gefeierte frühlingshafte Naturpracht mit einem Ereignis zusammen, das historische Ausmaße besitzt. Am 16. Februar 2005 trat der erste globale Klimaschutzvertrag – das Kyoto Protokoll - mit Zielvorgaben gegen die hochgefährliche Produktion klimaschädlicher Treibhausgase in Kraft.
Wir erinnern an den Klima-Gipfel in Buenos Aires im Dezember 2004. Ihm hatten wir eine spezielle Lerneinheit gewidmet, um die sprachliche Sicherheit unserer Programmnutzer/-innen in einem der wichtigsten Politikfelder der gegenwärtigen Zivilisationsgemeinschaft, der Begrenzung weltweiter Klimaschäden, zu garantieren.
In diesem komplexen Politikfeld geht es um das Einprägen mahnender wichtiger Fakten: „Eine globale Erwärmung um mehr als 2 Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten muss verhindert werden. Wir sind heute schon bei 0,7 Grad globaler Erwärmung", so Bundesumweltminister Jürgen Trittin. Schrittweise versuchen wir uns, über die sprachliche Meisterung folgende inhaltliche Handlungsbereiche zu erarbeiten: u.a. die Einführung und Umsetzung der Ökosteuer / der massive Ausbau Erneuerbarer Energien: Windkraft, Solarenergie, Geothermie / die Energieeinsparverordnung im Gebäudebereich.
Die erforderliche soziale Interaktion sollte sich dabei vor allem bei der Forderung entwickeln, die USA wieder in den internationalen Klimaschutzprozess einzubinden. Ein witziger Impuls für die mündliche oder schriftliche Sprachausübung dazu könnte sein: "Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer und ein Bush noch keinen Wald." Diese sprichwörtliche Wendung prägte Jennifer Morgan, Leiterin des internationalen WWF-Klimaprogramms, als Reaktion auf das "deutsch-amerikanische Aktionsprogramm für umweltfreundliche und effiziente Energie, Entwicklung und Klimaschutz", ein positives Verhandlungsprodukt der Reise von Präsident George W. Bush in Mainz am 23. Februar. "Die Initiative zeigt, dass die europäischen Bemühungen und das Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls eine Antwort der US-Regierung in Sachen Klimaschutz erforderlich gemacht haben", so Jennifer Morgan.
Auf dem Klimagipfel in Buenos Aires kamen besonders die Entwicklungsländer zu Wort. Der Delegationschef Tansanias. Richard Muyungi, nannte erschreckende Belege für den Klimawandel: Häuser, die vom steigenden Meeresspiegel beschädigt oder die Usambara-Berge, in denen es längst so warm ist, dass sich die Malaria-Fliege dort eingenistet hat. „Bei uns", sagte Muyungi", „geht’s ums Überleben". Diese Analyse muss die zukünftige Perspektive bestimmen.

Das Jahr 2005 kann auch in anderen wichtigen Fragen als Jahr der Entscheidungen gesehen werden. Den März widmen wir zunächst, wie in den Vorjahren, den Frauen und ihrem Feiertag weltweit. Für die Forderung nach einer besseren Balance von Familie und Arbeitswelt und die zielgenaue materielle Unterstützung von Familien sind im Januar deutliche Verbesserungen angelaufen: der neue Kinderzuschlag und das Tagesbetreuungsausbaugesetz (TAG). „Eine gute Kinderbetreuung und frühe Förderung sorgt für Chancengerechtigkeit von Kindern von Anfang an und unterstützt die individuellen Lebensplanungen von den Müttern und Vätern, die Beruf und Familie vereinbaren wollen", erklärte Renate Schmidt, die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Für dieses wesentliche soziale Gefüge sind auch durch die sich vollziehenden deutsch-deutschen Prozesse neue Akzente gesetzt worden. Die neuen Bundesländer stehen bei der Kinderbetreuung weltweit an der Spitze, bestätigte die jüngste Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Ostdeutschland werde bei der Versorgung mit Kinderkrippen, Kindergärten und Schulhorten nur noch von einigen skandinavischen Ländern übertroffen, wobei der ehemalige Standard in der DDR schon lange dezimiert worden ist. Nach 15 Jahren finden ostdeutsche Erfahrungen sowohl in der bundesdeutschen Bildungspolitik Beachtung als auch, vorausgegangen, bei der Gesundheitsreform: Die Zulassung der medizinischen Versorgungszentren soll zukünftig auf den Erfahrungen und Leistungen der Polikliniken, der medizinischen Versorgungspraxis in ehemaligen DDR-Zeiten, basieren.
Nun bleibt zu erwarten, dass die produktiven sozialen Maßstäbe der DDR auch auf tragende Komponenten des Gefüges Familie und Arbeitswelt unter heutigen Aspekten - Gleichstellung und Gender Mainstreaming - bezogen werden.
Um die gegenwärtige Frauen- und Familienrealität in Sprachübungen zu fassen, interessieren uns vor allem die „Allianz für die Familie", die 2003 gemeinsam mit den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft und den Gewerkschaften ins Leben gerufen wurde. Projekte in der „Allianz für die Familie" sind u. a. die „Lokalen Bündnisse für Familie" vor Ort, dort, wo das „Herz der Familien schlägt", wo durch Arbeitsplatz, Wohnumfeld und soziale Infrastruktur die Lebensbedingungen konkret bestimmt werden; des weiteren der Unternehmenswettbewerb „Erfolgsfaktor Familie 2005". Am 15. Dezember 2004 ist die dreimonatige Bewerbungsphase für diesen Wettbewerb, der herausragendes familienfreundliches Engagement in Unternehmen honoriert, zu Ende gegangen. Ziel dieser Wirtschafts-Aktion sollte sein, das Bewusstsein dafür zu scharfen, dass sich Innovationen in Familienfreundlichkeit auch „betriebswirtschaftlich rechnen".
Die Mitteilungen der Bundesregierung darüber bleiben um Texte zu ergänzen, in denen nicht nur Wirtschafts-Begriffe auftauchen, wie „Kosten", „sich rechnen", „Kapital", Standortvorteil" u.a.. Ein erfülltes menschliches Leben von Frauen und Männern, von Menschen, umschließt Existenz-Werte, wie „Lebensanspruch", „Selbstfindung", „Orientierung" und „Soziale Verantwortung".
Dazu werden sich erfahrene Frauen aus ihren jeweiligen Lebenszusammenhängen weltweit zu Wort melden, die schon seit den 60er Jahren für das Bedürfnis und das Recht besonders der Frauen nach Selbstverwirklichung gestritten haben. Die durch „ Globalisierung" einseitige Ausrichtung auf den wirtschaftlichen Faktor lässt sie in ihren Netzwerken wieder mehr zusammenrücken und sich auf ihre Kräftepotentiale besinnen. „Frauenpower" ist kein Fremdwort im 21. Jahrhundert!

Ein solcher Anstoß in dieser Richtung geht von den Frauen des Deutschen Gewerkschaftsbundes aus. In ihrem Aufruf zum 1. Mai 2005 reagieren sie warnend auf die bisherigen Auswirkungen der Hartz IV Reformen: „Frauen lassen sich nicht länger mit einer Nebenrolle auf dem Arbeitsmarkt abspeisen"! Tief getroffen in ihrem berechtigten Streben nach Selbstverwirklichung fühlen sich Frauen, wenn sie sich wieder nur, durch Anweisung, nicht in selbstbestimmter Wahl, mit einer Rolle als Hausfrau oder bestenfalls als Zuverdienerin zufrieden geben müssen. Wir werden verschiedene Textsorten durchsehen, in denen Frauen zu Wort kommen, nachdem sie auf Grund der Anrechnung des Partnereinkommens z. B. kein eigenes Geld mehr zur Verfügung haben. Welcher Spielraum bleibt ihnen dann, finanziell und daher noch selbstbestimmt unabhängig zu leben?
Eine nicht zu akzeptierende Tendenz in der Frauenpolitik zeigt sich auch in dem Bereich der Migration. In dem Beitrag der
ZEIT 35/2004
„Das globalisierte Dienstmädchen" macht Wolfgang Uchatius auf die Tatsache aufmerksam, dass sich zunehmend ausgebildete Frauen aus so genannten Armuts-Ländern als Haushaltshilfen in reichen Industriestaaten verdingen. Diese tragischen Schicksale - Lydia F., z.B. arbeitet illegal in Frankfurt am Main, damit ihre Kinder in den Philippinen ein sicheres Leben führen können - bringen uns zurück zu unserem Themenkomplex "Das neue Zuwanderungsgesetz" vom Januar 2005.
Dieser angeschobene komplexe Politik-Mix aus verbesserter Kinderbetreuung, angemessener Arbeitsvermittlung und direkten Familien-Zuwendungen, einschließlich der Migrant/-innen in den einzelnen Bundesländern, bleibt pragmatisch-kritisch zu verfolgen.

Endlich März, sagen wir noch einmal. Endlich auch wieder ein Lesefest. Der traditionelle Bücherfrühling wird dabei in diesem Jahr besonders durch die Premiere des „Buchpreises der Leipziger Buchmesse" eingeläutet. Wichtig ist dem Buchmesse-Chef Oliver Zille zum einen , „die besondere, kommunikative Atmosphäre der Leipziger Buchmesse zu erhalten", trotz der verkürzten Dauer dieser seit Jahrhunderten bekannten Exposition in dieser Stadt. Durch sie soll eine immanente Aufgabe von Kunst und Literatur, existenzielles Durchsehen und Bestehen menschlichen Daseins zu vermitteln, wirksam bleiben können.
Zum anderen wächst der Leipziger Buchmesse als Drehscheibe für den Austausch von Literatur, von Ideen und Wissen zwischen West-, Mittel- und Osteuropa eine innovative Bedeutung zu
Wer sich zu Jahresbeginn für den newsletter vom „Schillerjahr 2005" angemeldet hat, konnte nun die erste Ausgabe davon einsehen. Dort erfahren wir, dass am 5. und 6. März in der neuen Akademie der Künste am Pariser Platz in Berlin der offizielle Auftakt zur Ehrung Friedrich Schillers stattfindet.
Was für ein Reise-Kanon steht uns bevor! In Marbach am Neckar wurde der Dichter geboren, dort erlebte er seine Kindheit. In Weimar ereigneten sich wesentliche Arbeitsjahre, und er fand dort seine letzte Ruhestätte. Und Jena und Leipzig, was erlebte er dort? Marbach und Weimar haben eine gemeinsame Internetseite geschaffen, die dem Besucher orientierende Informationen bietet.
Nachdem „Strom und Bäche" wieder „vom Eise befreit sind" und sich „der Winter in seiner Schwäche in raue Berge zurückgezogen hat", erwartet uns neue Hoffnung. Viel zitiert, hat Johann Wolfgang Goethe es so in seinem „Osterspaziergang" veranschaulicht. In das österliche Regen und Streben mischen sich die starken Kräfte jener Freude, wie sie Friedrich Schiller – wir können nur eine Strophe aufgreifen - in seiner großen Ode „An die Freude" hymnisch formuliert hat:

"Freude heißt die starke Feder,
In der ewigen Natur,
Freude, Freude treibt die Räder
In der großen Weltenuhr.
Blumen lockt sie aus den Keimen,
Sonnen aus dem Firmament,
Sphären rollt sie in den Räumen,
Die des Sehers Rohr nicht kennt."

Wird sie Europas neue Hymne?
Viel von solcher Freude und Erwartung im kommenden Frühling
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