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"An Schiller
Viel Glück zum neuen Jahre. Lassen Sie uns dieses zubringen, wie wir das vorige geendigt haben, mit wechselseitiger Teilnahme an dem, was wir lieben und treiben. Wenn sich die Gleichgesinnten nicht anfassen, was soll aus der Gesellschaft und der Geselligkeit werden. Ich freue mich in der Hoffnung, daß Einwirkung und Vertrauen sich zwischen uns immer vermehren werden".
[...] Weimar, den 3. Januar 1795

Der Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe
Erster Band. Briefe der Jahre 1794-1797.
1984 Insel-Verlag Anton Kippenberg, Leipzig

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Gedanken zum Januar 2006

Monat Januar
 
"Der See hat eine Haut bekommen, so dass man fast drauf gehen kann", so beschreibt der Dichter Christian Morgenstern das ersehnte Natur-Wunder, wenn ein Gewässer allmählich zufriert und - Groß und Klein - bald "selbst auf eignen Sohlen hinausgehen können".
Pünktlich, wie der Wetterbericht vorhergesagt hatte, wurde es am zweiten Weihnachtsfeiertag kälter als am sonnigen Vortag, und es schneite bis ins Flachland hinein. So ging der Traum von weißer Weihnacht für die meisten zwar etwas verspätet, aber dennoch in Erfüllung ...

In den Tagen vor Silvester und Neujahr haben gute Vorsätze wieder einmal Hochkonjunktur. Bevor wir uns den persönlichen Vorhaben unserer Programmnutzer/-innen zuwenden, interessiert uns zunächst, wie Bereiche der Öffentlichkeit gute Pläne in die Tat umgesetzt haben. "Was denken Sie?" fragt "Perspektive-Deutschland", die weltweit größte gesellschaftspolitische Online-Umfrage. "Welche Reformen sollte die Bundeskanzlerin anpacken? Was bringt unser Land voran?" Der Fragebogen steht noch bis Ende Januar bereit. Nutzen Sie die Chance, um sich über diese und andere Zukunftsfragen Deutschlands ausführlich zu informieren. Die Ergebnisse werden wir im Frühjahr in einer Lerneinheit als Sprach-Übungsstoff anbieten.

Wie unsere Themen-Spektren die doppelte Programmatik - Aktualität und thematische Fundiertheit - zu realisieren versuchen, wollen wir im Folgenden auch an weiteren Arbeitsfeldern für das kommende Jahr vorstellen. Vom 28. 11. bis zum 9.12.2005 fand in der kanadischen Stadt Montreal die erste Weltklimakonferenz nach Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls am 16. Februar 2005 statt. Im Fragenkatalog zum ersten Montag unseres Januar-Programms wird deshalb u.a. beachtet: Worum geht es bei der vollständigen Umsetzung des Kyoto-Protokolls? / Wovor hatte der kanadische Umweltminister Stephane Dion eindringlich zum Auftakt der Konferenz gewarnt? / Wozu müssen sich die EU, die USA, die Entwicklungs- und Schwellenländer verpflichten? Die Auswahl pointierter Fragen und die Bereitstellung eines lebendigen themen-nahen Sprachmaterials als Hilfe zur Beantwortung dieser klimapolitischen Kernfragen führen zu einer sicheren Beherrschung eines gesellschaftlich orientierten Sprachkönnens.
Die nachhaltige Speicherung des Wortschatzes beispielsweise zu verbindlichen CO2-Minderungszielen und zu Anreizen, neue klimafreundlichen Technologien einzusetzen, erfolgt bei weitem nicht beiläufig, sondern vor allem dadurch, dass wir schon auf unserem Fragenkatalog zur Weltklimakonferenz in Buenos Aires im Dezember 2004 aufbauen können. Ein Basistext hierfür war der Artikel "Die Politik verhandelt, die Erde erwärmt sich weiter" vom 17.12.2004 in der Berliner Zeitung. Wolfgang Kunath zitiert Richard Muyungi, Tansanias Delegationschef auf der Klimakonferenz in Buenos Aires; er nennt Belege für den Klimawandel in seinem Land und sagt eindringlich und sicher stellvertretend für viele andere Länderverantwortliche: "Bei uns geht's ums Überleben".

2005 galt als ein Schlüsseljahr für die Armutsbekämpfung auf unserer Erde, die eigentlich alle ihre Bewohner, wie viele internationale Befunde nachweisen, ernähren könnte - bei freilich anderen, bei weniger markt-liberalen und stärker sozial- und ökologisch orientierten, Koordinaten. Fünf Jahre nach der Verabschiedung der UN-Millenniumsziele und zehn Jahre vor der Zielmarke im Jahr 2015 stand das Thema beim UN-Gipfel im September 2005 prominent auf der Tagesordnung. Und wir erinnern an das größte Konzertereignis aller Zeiten: An neun Orten auf der Welt sangen und spielten bei "Live 8" die besten, die zum Engagement bereiten Pop- und Rockkünstler/-innen für den „vergessenen“ schwarzen Kontinent. Deutschlands erfolgreichster Rocksänger Herbert Grönemeyer und Bono, der Sänger der irischen Band U2, trafen sich im Juli mit dem "stern" in Köln zum Interview, um sich darüber Rechenschaft abzulegen: "Unsere Kinder werden einmal fragen, was wir für Afrika getan haben".
Auf persönlich anspruchsvolles Profil zielendes Lernen in der Gegenwart schließt ein, Themen wie Fortschritte bei der weltweiten Überwindung von Armut, von sozialer Ausgrenzung, von verantwortungsloser Bereicherung mit zu Kernthemen unseres Themen-Kanons zu machen. Wir empfehlen den Internetauftritt von "Deine Stimme gegen Armut", die deutsche Aktion der weltweiten "Globalen Kampagne gegen Armut". Er dokumentiert ausführlich die Standpunkte zum G8-Gipfel im Juli nach dem weltumspannenden Konzert, zum UN "Millenium+5"-Gipfel im September und zum WTO-Gipfel nun in Hongkong im Dezember 2005. Überzeugend wird in dem Positions-Papier "Wort halten" verlangt, die Versprechen gegenüber den Armen einzulösen: "Mehr und bessere Entwicklungszusammenarbeit, gerechter Welthandel und ein umfassender Schuldenerlass für die armen Länder - das sind die Forderungen, die die Aktion ‚Deine Stimme gegen Armut’ zur Realisierung der UN-Millenniumsziele erhebt“.
Die deutsche Entwicklungshilfe-Ministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul setzte sich auf der WTO-Konferenz im Dezember vor allem für die Not leidenden Baumwollbauern in Afrika ein. Ein Impuls zum Sprechen oder Schreiben nach einem wortschatz-intensiven Frage-Antwort-Sprachtraining sei ihre Äußerung, dass „subventionierte Baumwollexporte eine besonders skandalöse Form von unfairen Handelspraktiken der Industrieländer" sind. Im Kontext dazu, die jeweiligen Jahres-Vorsätze von Wirtschaft & Politik zu überprüfen, wird die Frage entscheidend sein, ob die Welt ihre eigenen Ansprüche ernst nimmt, die Armut zu bekämpfen.

Zu den Elementen einer engagierten Entwicklungspolitik gehört seit der letzten Zeit die Aktion "Stopp Kinderarbeit. Schule ist der beste Arbeitsplatz", die von der Deutschen Welthungerhilfe gemeinsam mit der indischen Kinderrechtsorganisation MV Foundation initiiert und getragen wird.
Es ist zu unterstützen, dass gerade zu dem Zeitpunkt, wenn in vielen Ländern die meist selbstverständlich genommene und ermöglichte Freude und Festlichkeit zur Weihnachtszeit am größten wird, der UNICEF-Jahresbericht "Zur Situation der Kinder in der Welt 2006" erscheint. Wir vermitteln das Link dazu am 2. Weihnachtsfeiertag in unserem Weihnachtskalender und bieten eine Lerneinheit im Spektrum Öffentlichkeit gleich im Januar an. 2006 fordert UNICEF weiterhin hartnäckig verstärkten Schutz und mehr Hilfe für ausgegrenzte Kinder am Rande der Gesellschaft. Eine als Aufgabe formulierte Stellungnahme zu - Armutsbekämpfung und Kinderschutz gehören zusammen – bringt eine große Bandbreite von Sprachmitteln zur Anwendung, vor allem jene, die die direkten Auswirkungen der Armut erfassen. Durch Kernworte wie - Aidswaisen, also Kinder ohne Eltern, Kinderarbeit sowie Kinderhandel und sexuelle Ausbeutung - erwerben die Lernenden einen individuellen Wort- und Ausdrucksbesitz zu gesellschaftlich relevanten Tatbeständen, die angesichts der anstehenden Aufgaben der Zivilgesellschaft 2006 in Folge bei bewusster Lebens- und Zeiterfahrung sprachlich bewältigt werden müssen.

Unser Programm ist so rund wie der Jahreskreis im Strom der Zeit. Es umschließt die Ernsthaftigkeit des Alltags und des Berufs sowie die Ausgelassenheit von Fest- und Feiertagen. Zumindest ein Gedicht am Tag, meint zum Beispiel nachahmenswerterweise auch die Literatur-Redaktion des Deutschlandfunk, sei den Hörern zu empfehlen. Nicht, um vom politischen, wirtschaftlichen oder kulturellen Tagesgeschehen abzulenken, sondern, um einen kurzen Moment, jenseits von aktuellen Meldungen und Meinungen, einen Denkanstoß, eine nach-denkende Überlegung also, zu vermitteln.
Ganz in diesem Sinne erarbeiten wir die Sprachübungs-Anlässe für unser Spektrum Kultur und für unseren monatlichen Schaukasten. 2005 sind dort unter "Buch & Medien" Jubiläen von Dichterinnen und Dichtern, Neuerscheinungen von Büchern, Verleihung von Preisen für Filme, Wettbewerbs-Sieger u.a. versammelt, die sich bis auf das Jahr 2003 zurückverfolgen lassen. Hier kann man eintauchen in die reiche Welt von Literatur und Kunst, Musik und Theater, denn wir lernen nicht nur aus aufbereiteten und ausgebreiteten Erkenntnissen, sondern auch aus Erlebnissen und Anteilnahme, wie wir es im Faltblatt zu unserem E-Lerntagebuch programmatisch ausgeführt haben.

Wir nutzen die Zuversicht und die Symbolik, die sich im unaufhaltsamen Fortrücken der Uhrzeiger in der Silvesternacht als zeitlich momentan fixierter Aufbruch zum Umbruch manifestiert. Dabei schafften wir es in diesem Jahr, auf die Folgen der Silvesterfeuerwerke aufmerksam zu machen und vor allem Regeln zur Knallerei mitzugeben - Knallen mit Köpfchen - wenn es schon "cool" sein soll, mit Böllern in der Silvesternacht böse Geister zu vertreiben. Ausführlicher sind wir auch geworden bei unseren Tipps, damit die guten Vorsätze aus der Silvesternacht wirklich halten.
Frei nach Wilhelm Busch - und sicher vielen anderen zum neu begonnenen monatlichen Kreislauf - sei uns allen gewünscht:
 „Das, worum wir uns bemühen,
möge uns gelingen.“

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