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» (...) Ich beschäftige mich seit fünfzig Jahren mit der englischen Sprache und Literatur, so daß ich Ihre Schriftsteller und das Leben und die Einrichtung Ihres Landes sehr gut kenne. Käme ich nach England hinüber, ich würde kein Fremder sein.«
Johann Peter Eckermann, Gespräche mit Goethe

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Gedanken zum Februar 2006

Monat Februar
 
Er ist „kernfest und auf die Dauer“, der Winter dieses Jahres, so wie es der Dichter Matthias Claudius im Vers zu seiner Zeit beschrieben hat. Und er ist noch nicht vorüber, er ist es immer noch. Wir haben ihn nun mit kaum merklichen Unterbrechungen seit dem zweiten Weihnachtsfeiertag mit Freuden und Leiden erfahren. Und wir müssen uns noch auf mehr einstellen, denn so heißt es in einer alten Bauernregel: „Werden die Tage länger, wird der Winter strenger“ ...

Ein Jahr nach Inkrafttreten des Zuwanderungsgesetzes am 1. 1. 2005 ist auf deutschen Schulhöfen bei winterlichen Temperaturen Anfang dieses Jahres eine neue Diskussion entbrannt: Ist Deutsch-Sprechen in den Pausen die „verdammte Pflicht und Schuldigkeit“ eines jeden Schülers mit „nichtdeutscher Herkunftssprache“ oder eine sich selbst auferlegte Pflicht? In solcher Weise formulierte es Asad Suleman, 17 Jahre, pakistanischer Herkunft im Hagel deutscher und türkischer Reporter ruhig und selbstbewusst: „Wir brauchen die deutsche Sprache. Was sollen wir denn machen? Wir wollen unseren Realschulabschluss, und wenn wir eine Lehrstelle finden oder das Abitur machen wollen, dann müssen wir gut Deutsch sprechen“.
Das erhitzte Medien-Klima zu einer der selbstverständlichen Voraussetzungen, um den Spracherfahrungsraum für Schüler mit Migranten-Hintergrund so weit wie möglich auszudehnen und um sprachliche Sicherheit zu erwerben, ist gebündelt in dem Artikel „Deutschstunden“ von Jörg Lau, in der „ZEIT“ 06/2006, nachzulesen. Er bietet äußerst inhaltsreichen Stoff, um Lernende zu einer Kommunikation untereinander über Integration realiter in Deutschland und in Schulen weltweit anzuregen.
Unsere Lerneinheit zur Einführung des jahrelang kontrovers diskutierten Zuwanderungsgesetzes vom Vorjahr ergänzten wir für den laufenden Monat um ein Quiz zur Festigung lexikalischer Kenntnisse im Zusammenhang mit bestimmten Einzelheiten des Gesetzes, wie zu „Neuen Strukturen“ und der „Arbeitsmigration“. Wir folgen dabei unserem didaktischen Ansatz, dass das Erlernen eines gesellschaftlich orientierten Sprachkönnens nicht „beiläufig“ erfolgt, sondern nur durch die systematische Wiederholung eines lebendigen zeit- und themennahen Sprachmaterials innerhalb von Mikro-Lerneinheiten. Sie realisieren die doppelte Programmatik: Klarer Rahmen und inhaltlich-sprachliche Offenheit.
Diese Mikro-Sprachtrainings-Einheiten fügen sich zukünftig in ein Makro-Themen-Gewebe von unterschiedlichen Aspekten zur Zuwanderung ein, die schon 2005 diskutiert und ins Jahr 2006 hinüber genommen wurden, Fragen u. a. zum Bleiberecht für ausländische Kinder und Jugendliche, zum Altwerden in der Fremde, zu Hürden bei der Einbürgerung durch „verpflichtende Staatsbürgerschaftskurse“ und bei anderen Tests und Prüfungen, die nach Meinung der Bundesfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN, den Migrantinnen und Migranten noch stärker das Gefühl geben, nicht in Deutschland erwünscht zu sein“.
Wir verweisen in diesem Zusammenhang darauf, (ausgehend von einer von uns thematisch-angelegten Linksammlung), die Lernenden zu motivieren, Online-Pressemitteilungen, -Artikel verschiedener E-Einrichtungen selbstständig weiter zu verfolgen. Wir bieten in unserer Lerneinheits-Abteilung „Quellen/Weiterführende Links zum Thema“ z.B. die volle Anzahl von Internetauftritten des Bundestages an, wo das Zuwanderungsgesetz im ganzen Spektrum der zeitweilig sehr unterschiedlichen Sichten der Fraktionen von CDU/CSU, SPD, der FDP, der LINKEN und der GRÜNEN/BÜNDNIS 90 regelmäßig verfolgt werden kann.
Um diese „Gedanken des Monats“ mit dem Schwerpunkt - Zuwanderung - zu vermitteln, gingen wir beispielsweise auch noch einmal zurück in Link-Archive von Januar 2005 und vervollständigten unsere Textsammlung in einzelnen Monaten von Online-Auftritten. Ein Beispiel sei das „Jüdische Forum“. In der Sturzflut der so genannten Ereignisse des Jahres erfuhren wir erst im Nachhinein, dass der Zentralrat der Juden eine Neufassung der bisherigen Regelung über jüdische Immigration gefordert hatte. Im Bewusstsein der historischen Verantwortung Deutschlands müssen wir uns also diesem hochsensiblen Thema immer wieder neu stellen. Die Lerneinheit „Für Menschlichkeit und Toleranz“, in der wir 2005 der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz im Januar 1954 gedenken, ist offen für literarisch oder publizistisch gefasste Auskünfte über innere oder äußere Vorgänge zu diesem unauslöschbaren Teil unserer Geschichte, er reicht in die Gegenwart und Zukunft hinein. Mit der erstmaligen Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus haben die Vereinten Nationen im Januar diesen Jahres ein wichtiges Zeichen gesetzt, damit das Gedenken und die Anforderung daraus - Antisemitismus, Rassismus, Rechtsextremismus und Völkermord zu bekämpfen, ihnen den Nährboden zu entziehen und Menschenrechte und Demokratie zu stärken - eine weltweite Aufgabe ist.

Die neue Bundesregierung hat sich nach Aussagen von Kanzlerin Merkel auf der 42. Münchner Konferenz für Sicherheitspolitik Anfang Februar vorgenommen, hinsichtlich Wachstum, Beschäftigung und auch Innovationsfähigkeit in den nächsten zehn Jahren wieder einen Platz in der Spitzengruppe innerhalb der EU zu erobern. Dieses anspruchsvolle Vorhaben fußt auf den Erwartungen, die durch den vom Bundeskabinett verabschiedeten Jahreswirtschaftsbericht 2006 und durch den vom ifo-Institut München vorgelegten Geschäftsklima-Index geweckt wurden. Die ermutigenden Signale in der Wirtschaft nutzen wir für unser Themenfeld „Wirtschaft & Finanzen“. Lernende, die sich im Erst- oder Zweitfach für Ökonomie interessieren, können durch die Übungsangebote zu den einzelnen Wirtschaftsgutachten seit 2005 inhaltlich & sprachlich zielgerecht vorbereitet sein. Ihre thematisch fundierten lexikalischen und grammatischen Kenntnisse zu den Gutachten im Frühjahr und Herbst bilden ein komplexes Ganzes, dessen Verwendung im sinnvollen wirtschafts- und finanzpolitischen Sprachgebrauch immer wieder neue Anforderungen voraussetzt. Der dadurch erzeugte so genannte Aha-Lern-Effekt befriedigt das Bedürfnis, auch oder gerade in der Sprache der Wirtschaft die sprachlichen Möglichkeiten anzureichern und Antworten eine klare und wirksame Form zu verleihen. Indem wir uns z.B. auf Verben mit Präpositionen im Akkusativ und Dativ in Fragen-Katalogen zu allen Kernthemen unseres Angebots konzentrieren, spürt der Lernende bei seinen Lernergebnissen, wie sich Sprachgefühl mit sicherem Sprachwissen zusehends vereint.
Diese wie andere methodische Überlegungen beziehen sich auch auf die zweite Komponente, die mit der Kommunikation über ökonomischen Erfolg und wirtschaftliche Dynamik im 21. Jahrhundert einhergehen sollte. Als Chance, die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in ganz Europa zu verbessern, begrüßte der Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Frank Bsirske, in seiner Rede zum 1. Mai 2004 die Erweiterung der Europäischen Union. Unser Themen-Aspekt „Europa - frei, gleich, gerecht“ wird nun erweitert durch ein Sprachtraining zur Auseinandersetzung um die EU-Dienstleistungsrichtlinie. Sie kommt in diesem Monat in die entscheidende Phase, wenn am 14. Februar 2006 die erste Lesung der umstrittenen Richtlinie im Europa-Parlament (EP) stattfindet. Im Fadenkreuz der Kritik von sozialkritischen Bewegungen oder Verbraucherschützern steht das Herkunftsland-Prinzip, das die EU-Kommission mit der Richtlinie einführen will. Hier wollen wir unsere Lernenden befähigen, sich u. a. darüber ausdrücken zu können, ob dies einen „gnadenlosen Unterbietungswettbewerb in Europa“ zur Folge haben wird, wie die Kritiker befürchten.
Die oben angesprochene Link-Sammlung wird an dieser Stelle durch Adressen von Gewerkschaften, Handwerkskammern und Verbraucherschützern ergänzt. Sie laden zum Selbstlernen über das Selbststudium ein. Damit knüpfen wir an unsere „Gedanken zum November“ nach den Bundestagswahlen 2005 an. In einer Vielfalt von Beiträgen wird die Einsicht geübt, dass wirtschaftliche Dynamik und soziale Gerechtigkeit in einem Sozialstaat Europa Hand in Hand gehen müssen.

2006, nach Meinung von Peter Kümmel in der „ZEIT“ 01/2006 „das Jahr der Gedenktage“, begann mit dem 10. Todestag des Dramatikers Heiner Müller. Ihm folgten am 27. Januar weltweite Konzert-, Theater- und Performance- Ereignisse für Wolfgang Amadeus Mozart, von dem der Dirigent der Berliner Philharmoniker Sir Simon Rattle und mit ihm sicher viele andere glauben, dass dessen Musik noch in wunderbar einmaliger Weise „eine internationale Sprache spricht." Das ARTE Magazin hat Menschen gefragt, die in einer besonderen Beziehung zu dem Jubilar stehen. Wir übernahmen die ARTE-Fragen für unsere Gedenk-Einheit zu Wolfgang Amadeus und fragen unsere internationale Lerngemeinde am Ende eines Quiz im Jubel-Jahr: Was bedeutet Ihnen Mozart, was verbinden Sie mit ihm und was halten Sie von dem Rummel zu seinem Ehrentag?
Jeweils am 9. April eines Jahres gedenken wir - in den Nachrichten zu „Buch & Medien“ auf unserem Übungskalender unten im „Schaukasten“ - des evangelischen Theologen, praktizierenden Pfarrers und profilierten Vertreters der „Bekennenden Kirche“ Dietrich Bonhoeffers. Uns überkommt immer wieder Trauer und Zorn angesichts der Ohnmacht, dass der nur 39-Jährige kurz vor Ende des Weltkrieges noch im KZ Flossenburg von der Gestapo als Mitverschwörer des 20. Juli, Tag des Attentats auf Hitler, gehängt wurde. Seitdem ist es, um mit Thomas Brose in BerlinOnline zu sprechen, „um ihn nicht mehr still geworden“.
Zum 100. Geburtstag des politisch engagierten Christen am 4. Februar würdigten viele staatliche und kirchliche Einrichtungen Werk und Haltung Bonhoeffers. Thomas Brose empfiehlt neue Bücher über den Pfarrer im Widerstand. Bis zum 9. April 2006 lesen wir vielleicht seine Briefe und Aufzeichnungen aus der Haft unter dem Titel „Widerstand und Ergebung“. Wir tauschen dann unsere Meinungen darüber aus, welche zeitgeschichtliche Bedeutung dieses private Dokument für uns und unsere Welt noch besitzen kann.

Ihnen damit zugleich Aufregung und das Gefühl von Geborgenheit in Oasen des Alltags, in die ja heutzutage die beunruhigenden Nachrichten aus allen Himmelsrichtungen unseres Planeten unentwegt eindringen.

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