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Paul Gerhardt (1607-1676)

Befiehl du deine Wege
Und was dein Herze kränkt,
Der allertreusten Pflege
Des, der den Himmel lenkt!
Der Wolken, Luft und Winden,
Gibt Wege, Lauf und Bahn,
Der wird auch Wege finden,
Da dein Fuß gehen kann.

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Gedanken zum März 2007

Monat März
 
Die ersten Sonnenstrahlen locken hinaus zum Frühlings-Spaziergang, aber so richtig warm ist es noch nicht. Im März „ist noch alles drin“, sagen die Meteorologen. Eis und Schnee seien ebenso wie schon sommerlich warme Tage keine Seltenheit.
“Trench ist Trend“, verkünden so aus gutem Grund die Modeschöpfer in diesen Vorfrühlingstagen. Den angesagten Klassiker gebe es in allen Längen und vielen Farben. Ob im Beruf oder in der Freizeit, mit ihm hätten wir stets einen perfekten Begleiter ...

Wichtige Fragen zur neuen Mode führen in diesem März unser Frauentags-Jubiläum an. Ist es doch nicht unbedeutend, was „Frau & Mann“ im Büro, beim Einkaufen oder zum Parkbummel tragen. Zumindest sollen uns solche Fragen wie „Kurze oder lange Hosen?“, „Wie sehen die Röcke aus?“ oder „Welche T-Shirts sind in?“ auch in der Fremdsprache nicht erschüttern, eher unser Lern-Ensemble „aufpeppen“. Schöne Farben und Details machen die Lern-Hits zu echten „Hinguckern“!
Uns interessiert in diesem frauenpolitisch bedeutsamen Monat besonders: Was ist nun aber, wenn Frau nicht die wirkliche Wahl hat, ins Büro, in die Schule oder in die Werkstatt zu gehen? Wenn sie die häusliche Kinderbetreuung übernimmt und vielleicht unfreiwillig täglich in den sparsamen Grünanlagen mit ihrem Kind spazieren geht, weil in ihrer Wohngegend nicht ausreichend Krippenplätze zur Verfügung stehen. Die 2006 veröffentlichte „Kinderbetreuungsstudie“ des Deutschen Jugendinstituts ergab, dass 31 Prozent aller Eltern (also Mütter und Väter) sich einen Betreuungsplatz für das zweite Lebensjahr wünschen, für das dritte sogar 60 Prozent. Diese Studie setzt in hohem Maße das Thema der „Powerfrauen“ oder solcher, die es werden wollen, man kann sagen der letzten drei Jahrzehnte fort. Sie beleuchtet eine besondere Facette der aktiven Gleichstellungspolitik, nämlich die der Tagesbetreuung der unter Dreijährigen, auch kurz U3 genannt.
“Mut zur Karriere“ machte die Bundesfamilienministerin Frau von der Leyen den Frauen zu ihrem Ehrentag im März 2006. Ein Jahr später ziehen Vertreter/-innen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft Bilanz, inwiefern die langjährigen Schwierigkeiten von Frauen trotz ihrer rechtlichen Gleichstellung immer noch gegeben sind. Es besteht Konsens, dass nicht viel, auf alle Fälle nicht ausreichend genug, geschehen ist.

Daher geht es nicht sanft zu auf Talk-Shows oder in Kommentaren vieler Art. „Rabenmütter, Gebärmaschinen, Heimchen am Herd – böse Schimpfwörter machen bei der Rolle von Frau und Familie in diesen Tagen die Runde. Erstaunlich genug in einem Land, das von einer Frau regiert wird und in dem Emanzipation zu einer Selbstverständlichkeit geworden zu sein schien“, so sieht es Maybrit Ilnner in ihrer Sendung am 8. März „Berlin Mitte“. Ein besonders irritierender Aspekt liegt darin, dass es auch Frauen, Autorinnen gibt (z.B. die Fernsehmoderatorin Eva Herrmann), die in ein erstaunlich konservatives Horn blasen.
Denjenigen, die sich für das Spektrum „Frau von heute“ dringend interessieren, empfehlen wir u.a. zur vertieften Recherche den Presse-Service des Bundesfamilienministeriums und der CDU/CSU Bundesfraktion im Deutschen Bundestag seit Anfang des Jahres. In Pressemitteilungen, Interviews und Reden tritt ein erstaunlich widersprüchliches Bild zutage. Die seit langem feststehende Erkenntnis: „Bessere Balance von Familien- und Erwerbsleben fördert die Chancengleichheit von Frauen und Männern“ muss sich mit einem erneut-traditionellen Frauen- und Familienbild auseinandersetzen, das oft populistisch differenziert scheint.
Dabei ist natürlich Frauenpolitik ein alle gesellschaftlichen Bereiche durchdringendes, höchst themenübergreifendes Problem. Es greift hinein in das zu verändernde Rollenverständnis der Männer und insbesondere natürlich in die Fragen von Bildung und Erziehung von Kleinkindern. In Bezug auf den letzteren Punkt könnten wir die zugespitzte Frage von Frau Illner für unsere Lernsituation nutzen: „Super Mami oder Vater Staat: Wer erzieht die Kinder besser?“ Bezüglich der neuen Rollenverteilung äußert sich Frau von der Leyen (CDU) zu Recht: „Wir haben Kindererziehung zu lange als Frauenthema gesehen. Wir werden in Zukunft nur Kinder haben, wenn Väter und Mütter gemeinsam bereit sind, die Verantwortung für ihre Kinder zu übernehmen.“

Die Debatte um Kinderbetreuung in Deutschland verläuft also äußerst kontrovers. Vertreter von Bündnis 90/DIE GRÜNEN werfen der großen Koalition vor, keine schlüssigen Konzepte oder konkrete Maßnahmen zu beschließen. „Statt Lösungen bei der Kinderbetreuung näher zu kommen, darf man nun staunend Zeuge eines zähen familienpolitischen Selbstfindungsprozesses der Union werden“. Auf unsere Unterrichtsarbeit bezogen schlagen wir sehr wohl vor, diesen Prozess etwas zu durchleuchten, da er sicher wesentliche Argumente für die weltweite Debatte zu dieser Problematik enthält. Es hat z. B. keinen Zweck, die Position von Volker Kauder, dem CDU-Fraktionschef, zu ignorieren, weil man vielleicht denkt, sie ist nicht maßgebend. In einem Interview mit der Osnabrücker Zeitung ist er der allgemeinen Meinung: „Wer beim Baby bleibt, ist nicht altmodisch.“ Frau Elisabeth Falk (CDU) setzt hier noch eins drauf. Im Interview mit der Rheinischen Post bekräftigt sie: „Modell Hausfrau hat Zukunft“. Also in dieser Perspektive soll die Aussage von Volker Kauder gesehen werden?

Das anfangs in der „Kinderbetreuungsstudie“ des Deutschen Jugendinstituts erwähnte Drittel von erwerbstätigen Frauen, das Kinder & Beruf „unter einen Hut bekommen“ will, hinterfragt das traditionelle Familienbild der Union kräftig. Der Prozess der Auseinandersetzung damit kann nicht ausgespart bleiben und fördert die soziale Interaktion. Er bestätigt aber zugleich die Notwendigkeit, das bestehende Angebot von Betreuungseinrichtungen zu verdreifachen, wie es das Bundesfamilienministerium vorsieht, um damit eine „echte Wahlfreiheit“ zu ermöglichen. „Familienpolitik muss darin bestehen, Familien in die Lage zu versetzen, sich zwischen verschiedenen Modellen individuell zu entscheiden, sagte der CDU-Fraktionschef in dem erwähnten Interview, scheinbar einsehbar. Um nicht kostbare Zeit für die Familien und damit zugleich für die Wirtschaft zu verlieren, kontert die SPD in ihrem Pressebeitrag: „Konkrete Vorschläge statt fromme Wünsche“. Unsere Linksammlung enthält auch die Stimmen der Grünen, u. a. den Vorwurf in Bezug auf die Kinderbetreuung: „Koalition betrügt Eltern“. In der Fraktion „Die Linke/PDS und WASG“ ist die Förderung der produktiven Vereinbarkeit von Frau & Familie, von Kindern & Frauenberufstätigkeit aufgrund der Erfahrungen im ehemaligen Osten eine Grundposition.

Die „Frühjahrskollektion“ 2007 von Themen / Lerneinheiten zur „Frau von heute“ oder „Frau im Trend“ wird nun aufmerksam reflektieren, welche Vielfalt von Betreuungsmöglichkeiten angeboten werden – eine staatliche Kita, kirchliche Kindergärten, Waldkindergärten, Tagesmuttis für Minis u.a. - und vor allem, wie die Finanzierungsvorschläge aussehen. Wie hoch ist die Beteiligung des Bundes oder müssen die Länder und Kommunen die Finanzen allein schultern? Beobachtenswert dabei ist, was die familienpolitische Sprecherin der Grünen aufführt: „Solange die Konservativen in der Union aber in der Kleinkindbetreuung bestenfalls ein notweniges Übel und nicht deren Förder- und Bildungspotenzial erkennen, wird es in dem Bereich schleppend vorangehen.“ Es ist ja nahezu peinlich, wenn die Kinderbetreuungsfrage immer nur über das Geld, die finanzielle Bezahlbarkeit problematisiert wird. Es ist unübersehbar, dass viele Eltern, familiäre Verhältnisse oft nicht in der Lage sind, ihre Kinder verantwortlich zu erziehen. Unter den Gesichtspunkten der Gewaltzunahme unter Jugendlichen, der Gesundheitsverluste, der Bildungsreduktion werden deren Grenzen gesehen und gemeinschaftliche Erziehung und Betreuung eingefordert.

In den Prozess des öffentlichen Bedürfnisses der Frauen nach Selbstverwirklichung greift nun auch die Psychoanalytikerin Margarete Mitscherlich ein. In einem Interview im Magazin für Frauen „Brigitte“ 8/2007 ermuntert sie die erwerbstätigen Frauen: „Wehrt euch gegen diese idiotischen Schuldgefühle!“ Obwohl Frau von der Leyen rät, ihre Augen eher nach den skandinavischen Ländern in puncto Kinderbetreuung und Frauenfortschritt zu richten, schauen wir interessiert auf die Frauenliteratur in der DDR zurück. Im bekannten Buch „Guten Morgen, du Schöne“ (1977), den aufrührenden Protokollen nach Tonband, schreibt Maxie Wander im Vorwort: „Noch verzweifeln und scheitern viele am ´Druck des Herkommens’, an den bestehenden Normen, die wir zu wenig in Frage stellen.“ Der Protokollband ist voll von der Stärke von Frauen und ihren Versuchen, ihre Unzufriedenheit mit dem Erreichten zu überwinden.
Vielleicht muss man genau zuhören bzw. lesen, wie im gegenwärtigen Deutschland die Probleme der Gleichstellung neu aufgearbeitet werden. Ein Blick in die internationale Literatur, in die vorherigen Phasen der emanzipatorischen Frauenbewegung einschließlich der DDR, ist dabei nicht töricht.

Bei unserem Spaziergang durch Wald und Wiesen summen wir vielleicht - uns an die Frühlingstage unserer Kindheit erinnernd - leise vor uns hin: „Alle Vögel sind schon da“. Ein WWF-Report trübt unsere Frühjahrsstimmung etwas ein, denn er lässt uns erfahren: „Alle Vögel sind nicht da.“ Der Klimawandel gefährdet das Überleben vieler Vogelarten. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die der WWF am Rande der UN-Klimakonferenz in Nairobi 2006 vorstellte. "Zugvögel verpassen den richtigen Zeitpunkt für den Abflug oder geraten aus ihrem natürlichen Jahreszeiten-Rhythmus", so WWF-Artenschützer Volker Homes.
So erhebt die Umweltorganisation NABU jedes Jahr den „Vogel des Jahres“.und lässt uns den Turmfalken, Vogel des Jahres 2007, hautnah in einem Video erleben. Im NABU-Vogelstimmenquiz lernen wir sogar die Stimmen der 40 häufigsten Gartenvögel kennen.

Nun aber hinaus ins Freie, dort erwartet uns immer noch viel Kostbares für die Ohren ...

Ihre Margret Liebezeit und Projektgruppe

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