Logo
Startseite || Vorwort || Hilfe || FAQ || FAQ (English) || Kosten || Kontakt || Datenschutz || Impressum

Login
Benutzer-ID:

Kennwort:

oder
registrieren
Kalender
März Februar Januar Dezember November Oktober September August Juli Juni Mai April
Vorwort Blog Blog:Unterricht Blog:Unterwegs Methodisches Notizbuch Hilfe Tech. Support H�ufige Fragen FAQ (english) Kosten Gedanken zum Monat Partner & Links Bibliografische Hinweise Impressum
< voriger Monat Jahresübersicht/Archiv nächster Monat >

Goethe schreibt 1775 zu seiner Aufnahme in Weimar:
"In das tätige Leben jedoch sowohl als in die Sphäre der Wissenschaft trat ich eigentlich zuerst, als der weimarische Kreis mich günstig aufnahm."

Mit Goethe durch das Jahr 2007
Goethe und Anna Amalia



zum Übungskalender
 

Gedanken zum April 2007

Monat April
 
Wieder säumt der sonnengelbe Löwenzahn die Eisenbahngleise. Auf unserer Lernreise durch den April feiern wir das Baum-Frühlingsfest. Kaum ist die Kirschblüte vorbei, blüht der Apfelbaum. Dieses Jahr geht das Obstbaumblühen Schlag auf Schlag. Denn die Wärme ist plötzlich schon beunruhigend hochsommerlich. Aber dennoch verzaubert uns die Pracht. Besonders gefällt, wie die Apfelbaumknospen zuerst rötlich sind und die Blüten dann von rosa zu weiß übergehen, sobald sie aufgeblüht sind ...

Inmitten von diesem „Werden und Streben“ wird das Land gleichsam auch weiterhin durch die seit Anfang des Jahres vehement geführte Diskussion um die so genannte Kleinkindbetreuung belebt, die wir ja schon im März sehr interessiert verfolgt und für unsere Sprachübungszwecke ausgeschöpft haben. Wir wagen es kaum zu vermelden: Ein Tag nach dem Girl’s Day, dem Mädchen-Zukunftstag, der nach Medienberichten mit Rekordbeteiligung verlief, folgen erste Nachrichten zum Reiz-Thema Vereinbarkeit von Job und Familie, so etwa salopp ausgedrückt „Frausein als Karriere-Killer“, „Krippenstreit: Machtwort von Merkel“ „Von der Leyen rudert zurück“ oder „Keine Mogelpackung beim Ausbau der Kinderbetreuung“ ...

Es erscheint als ungereimt und rief auch manche Empörung und Enttäuschung bei der SPD und der Opposition sowie bei Ländern und Kommunen hervor. Auf der einen Seite ermutigt die Bundesfamilienministerin von der Leyen seit Beginn ihrer Amtszeit Frauen zur Karriere und bekräftigt: "Der Girls'Day bietet den Mädchen die Chance, ihre individuellen Interessen und Fähigkeiten zu erproben und das ganze Spektrum an beruflichen Möglichkeiten zu erkennen, ohne sich von Rollenklischees den Blick verstellen zu lassen“ und weiter "Angesichts des sich immer deutlicher anbahnenden Fachkräftemangels sind die Chancen für die jungen Frauen in technisch-naturwissenschaftlichen Bereichen heute so gut wie nie.“ Um das vielerorts betonte Anliegen des Mädchen-Aktionstages - echte Chancengleichheit zu verwirklichen - umzusetzen, bedarf es jedoch rechtskräftiger Rahmenbedingungen, um deren Realisierung nun ernsthaft gestritten wird. Die von uns im März aufgegriffene Frage: „Wie hoch ist die Beteiligung des Bundes oder müssen die Länder und Kommunen die Finanzen allein schultern?“ wurde zunächst dahingehend beantwortet, die Bundesfamilienministerin wolle deutlich weniger Bundesmittel zur Verfügung stellen als angenommen. Danach soll der Bund ausschließlich Investitionskosten übernehmen, was 600 Millionen statt der erwarteten eine Milliarde Euro ausmachen würde. Die Folgekosten für den Betrieb und das Personal sollten allein die Länder und Kommunen übernehmen ...

Soweit die Fakten, die verständlicherweise von verantwortlichen Vertretern der Länder und Kommunen nicht akzeptiert wurden. „Es kann nicht sein, dass der Bund wochenlang hohe Erwartungen bei den Eltern weckt und dann die Finanzierung der zusätzlichen Plätze doch zum allergrößten Teil den Ländern und Kommunen überlassen will“, rügte Städtetagspräsident und Münchner Oberbürgermeister Christian Ude (SPD).
Die Link-Sammlungen vieler Internetportale spiegeln in Form von Themen-Spezials das hochgradige Interesse an der Grundfrage der Gesellschaft wider: Wie kann der Fortbestand der Gesellschaft gesichert werden, in der das Glück von Familie, einschließlich Kindern, und Erwerbstätigkeit beider Partner gesichert ist? Nachdem wir im März die Recherche zum Ausbau der Kinderbetreuung und der damit zusammenhängenden Fragen zum „Frauen-Power“ bei der CDU/CSU-Bundestagsfraktion vorgeschlagen haben, empfehlen wir in diesen Tagen das erst frisch eröffnete Themen-Spezial zur Kinderbetreuung bei Bündnis 90/DIE GRÜNEN. Auch wir Programmgestalter/-innen versuchen z. B. im Anschluss an die Lerneinheit zur Betreuung der Unter-Dreijährigen „Auf den Anfang kommt es an“ die Komplexität der bundesweit geführten Gleichstellungsfrage einzufangen. Um diese „Mini-Kollektionen“ nicht zu überlasten, vertrauen wir fest darauf, dass die/der an weiteren Infos Interessierte sich selbst weiter beliest, indem er/sie im Anschluss an einen SPIEGEL- oder ZEIT-Beitrag auf das Link „Mehr zum Thema“ klickt und sich somit ein sicheres Sprachpolster in Bezug zu diesem wichtigen Lebensbereich anlegt.

Wie kontrovers die Diskussion zum dringend notwendigen Ausbau der Kinderbetreuung auch verläuft, sie ist ein realistisches Spiegelbild der modernen Zivilisation im nationalen und internationalen Rahmen, sie ist kein „Lärm um Nichts“.
In unserem Frühjahrs-Ensemble von Themen sind auch nicht die Stimmen zu überhören, die seit 2006 zur Anti-Lärm-Plage laut geworden sind. Zu den Gedenktagen im April gehört neben dem Girl’s Day der „Tag gegen Lärm“ - International Noise Awareness Day. Die Organisatoren feierten am 25. April den 10. Jahrestag und meinen: Der Tag wird noch älter werden müssen.
Mit einer Lerneinheit „Lärm macht krank“ sind wir ab 2002 den alarmierenden Tatsachen nachgegangen, denen Menschen ausgesetzt sind, wie Verkehrslärm, Fluglärm u.a.. Anlässlich des diesjährigen Anti-Lärm-Jubiläums konstatiert Angelika Unger in stern.de zum Alltagslärm: „Jeder vierte Jugendliche hat einen Hörschaden. Doch nicht nur hohe Lärmpegel sind eine Gefahr für die Gesundheit: Schon der alltägliche Krach im Mehrfamilienhaus kann Menschen so sehr stressen, dass sie krank werden.“ Als Beispiel dafür führt sie an: „Draußen donnern LKWs übers Kopfsteinpflaster, im Treppenhaus plärren die Nachbarskinder, das Paar in der Wohnung nebenan hört lautstark Musik und im Bad schleudert die Waschmaschine: ein ganz normaler Tag in deutschen Haushalten. Laut ist es in Deutschland - zu laut, finden viele Menschen.“ Sicher sagen das Menschen weltweit, und wir könnten Sie alle fragen: Welche Erfahrungen haben Sie z. B. mit lauten Nachbarn gemacht? Dazu sollte der Lernalltag auch dienen, das Bewusstsein für die Sinneswahrnehmung Hören zu festigen. Subjektive sinnliche Erfahrungen über solche Verben wie, „donnern, plärren, schleudern“, um bei den Beispielen für Lärm-Attacken von Angelika Unger zu bleiben, sind gleichsam Richtschnur für den Intellekt und Spracherwerbsprozess.

Diese Erkenntnis trifft auch für alle Tatsachen „Rund um das Wasser“ zu. Kurz nach dem EU-Gipfel in Brüssel erscheint in der ZEIT der Artikel „Raubbau am kostbarsten Gut“. Gemeint ist damit: Alle reden vom Klimawandel, doch der globale Wassermangel ist viel bedrohlicher. Aufbauend auf den Lerneinheiten zum Wasser-Gipfel in Kyoto 2003, dem Weltwasserforum in Mexiko 2006 sei nun jedes Jahr eine Lerneinheit dem Weltwassertag gewidmet. So wie es darum geht, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, bedarf es entsprechender Maßnahmen, sparsamer und effizienter mit Wasser, dem essentiellen Überlebensmittel für Mensch und Natur, umzugehen. Staats- und Nichtregierungsorganisationen erwarten vom kommenden G8-Gipfel in Deutschland, dass genau bilanziert wird, wie weit die Verpflichtung aus den UN-Millenniums-Entwicklungszielen, bis zum Jahr 2015 die Zahl von 2,6 Milliarden Menschen zu halbieren, die keinen Zugang zu Abwasserentsorgung und Toiletten haben, eingelöst sind. Um die nötige Aufmerksamkeit für das Thema zu erzeugen, haben die Vereinten Nationen das Jahr 2008 zum "Internationalen Jahr der sanitären Grundversorgung" ausgerufen. Die Initiative zu einer Resolution dafür hatte der Wasserberaterkreis des Generalsekretärs der Vereinten Nationen (UNSGAB) ergriffen.

Noch ist der April nicht beendet, doch die Wetter-Rekorde scheinen ihm sicher: Wärmster April seit mehr als hundert Jahren, trockenster seit Aufzeichnung durch die Wetterexperten, sonnenreichster seit 1951. Das frühsommerliche Wetter ist Fluch und Segen zugleich: Während sich viele Menschen über die für die Jahreszeit traumhaften Temperaturen freuen, haben Landwirte auch hier in Deutschland und Binnenschiffer an Elbe und Rhein mit den Folgen der anhaltenden Trockenheit zu kämpfen und befürchten Ernteverluste. "Wenn es am Wochenende nicht regnet, ist die Saat verdorrt. Es wird von Stunde zu Stunde dramatischer", sagte Holger Brantsch, Sprecher des Landesbauernverbandes Brandenburg, dem "Tagesspiegel am Sonntag". Bis zu drei Viertel der landwirtschaftlich genutzten Fläche könnten dann laut Brantsch weitgehend ausfallen. So erleben wir auch hier in Mitteleuropa, wie viele Existenzen durch Wasserknappheit bedroht sein können.

In jedem Fall tut es aber zu dieser Jahreszeit gut, nach dem Sitzen vor dem Bildschirm oder am Fließband sich im Park, im Garten oder auf dem Balkon von den Mühen des Alltags oder dem Druck durch neue bedrohliche Politikfelder, wie die US-Raketenabwehr in Europa u. a., zu erholen. Wenn wir noch ein Kind oder zwei Kinder von der Kita abholen dürfen, ist es ein doppeltes Glück. Die Geburtsstunde des Kindergartens liegt übrigens im Jahr 1840. Damals gründete Friedrich Fröbel, dessen 225. Geburtstag wir am 21. April feierten, im thüringischen Bad Blankenburg den „Allgemeinen Deutschen Kindergarten“. Er war im „Haus über dem Keller“ untergebracht, dem heutigen Fröbelmuseum. „Fröbel sieht das Kind als ein Samenkorn, in dem alles angelegt ist“, erklärt die Leiterin des Museums, Margitta Rockstein, den Begriff Kindergarten. „Und der Erzieher soll wie der Gärtner behütend, beschützend, hegend, pflegend die Entwicklung des Kindes begleiten und anregen. Fröbel wollte beim Spielen die Entwicklung der Kinder fördern und anregen, erläutert Rockstein. „Das Kind muss mit den Dingen umgehen; das Greifen kommt vor dem Begreifen und daraus folgt das Verstehen“, sagt die Museums-Leiterin. Bewegung, Sprachförderung und Naturbeobachtung haben also einen wichtigen, einen fundamentalen Platz in Fröbels Konzept.

Es ist also anderthalb Jahrhunderte her, dass sich eine Idee verbreitete, die sich lohnt zu vertiefen oder neu zu entdecken: Lernen hat etwas mit Kreativität und sinnlichem Begreifen zu tun. Mögen wir diese Einsicht auch für den Fremdsprachenunterricht Online nutzen. Eine neue Lernkultur bedarf vieler Ansätze & Ideen. „Vieles was heute öffentlich diskutiert wird, bleibt hinter den Ideen Fröbels zurück“, bilanziert die Fröbel-Expertin Rockstein.

Zum Kindergarten meiner Kindheit gehörte ein wirklicher Garten, in dem jedes Kind ein eigenes kleines Beet betreute. Ein Sack Erde, ein paar Sämereien oder Pflanzen - und schon vergeht ein Nachmittag wie im Flug. Wenn Sie es versuchen wollen mit Sohn, Tochter oder Enkelkindern, viel Spaß dabei!

Ihre Margret Liebezeit & Projektgruppe

< voriger Monat Jahresübersicht/Archiv

zum Übungskalender
nächster Monat >
Partner & Links
Ippnw

Copyright © Dr. Margret Liebezeit, 2004 - 2024. Alle Rechte vorbehalten.