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"Am Anfang steht eine Frau, Anna Amalia. Sie, die verwitwete Herzogin von Sachsen-Weimar-Eisenach, Nichte Friedrichs des Großen, eröffnet den Weimarer Musenhof mit der Berufung Christoph Martin Wielands zum Prinzenerzieher. Das ist 1772. Drei Jahre später übernimmt Karl August das Zepter und holt den 26jährigen Sturm-und-Drang-Autor Goethe an den Hof. Für den bereits berühmten Wieland hat die zweite Lebens- und Schaffensphase begonnen; er hat seine pädagogische Mission erfüllt, behält sein Gehalt und kann sich hinfort ausschließlich seinen dichterischen und publizistischen Aktivitäten widmen : eine seltene und beneidenswerte Situation."
Lesen Sie bitte weiter beim Deutschlandfunk

Zum 275. Geburtstag von Christoph Martin Wieland (1733-1813) am 5. September

zum Übungskalender
 

Gedanken zum September 2008

Monat September
 
T-Shirts und leichte Kleider wandern wohl bald in den Schrank - der Herbst ist im Kommen. Eisdielen und Freibäder quollen am letzten August-Wochenende noch einmal über, die Menschen drängten nach draußen, als wär's das letzte Mal in diesem Jahr. Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen bis zu 30 Grad sorgte das Hoch "Ben" für Sommerlaune und Urlaubsstimmung.
Doch schon am ersten September-Montag beginnt der meteorologische Herbst. Die ganze Woche müssten sich die Bundesbürger/-innen auf unbeständiges Wetter mit vielen Wolken und gewittrigen Regenfällen einstellen, sagt der Meteorologe Christoph Hartmann vom Deutschen Wetterdienst. Ein Trost bleibe allerdings: Der wetterbestimmende Südwestwind wird sehr lau wehen, und der Regen ist wenigstens warm.…

Seit vielen Jahren gehört der 1. September zum festen Bestandteil des Friedenskalenders. An diesem Tag wird an den Beginn des Zweiten Weltkriegs erinnert, den die faschistische deutsche Wehrmacht mit dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 eröffnet hatte.
Seit Ende der „Terrorherrschaft der Nationalsozialisten, nach sechs Jahren Krieg und über 60 Millionen Toten“ (Richard von Weizsäcker) wird dieses Datum (in der DDR als Weltfriedenstag, in den alten Bundesländern als Antikriegstag) als Antikriegstag begangen. Nun organisieren im Gesamtdeutschland Gewerkschaften und Friedensgruppen Kundgebungen, Mahnwachen und andere Gedenkveranstaltungen und machen dabei auch auf aktuelle friedens- und gesellschaftspolitische Probleme aufmerksam.
Unser Lernkalender bereitet die jüngsten Materialien zum „Antikriegstag“ im September-Themenspezial „Öffentlichkeit“ auf und versucht hier die Erkenntnis zu festigen, „Krieg ist kein Mittel zur Konfliktlösung“; fördert so moralischen, intellektuellen und ästhetischen Mut, Frieden schaffende Maßnahmen zu entwickeln. Eine Lerneinheit zum aktuellen russisch-georgischen Konflikt gibt uns Anlass zur Mahnung, ethnische, wirtschaftliche, territoriale, geostrategische oder sonstige politische Auseinandersetzungen ausschließlich und rechtzeitig mit friedlichen Mitteln zu lösen. In den Meldungen über den Krieg im Irak, in Afghanistan und 2006 im Libanon lesen wir immer wieder über das Leid der Zivilbevölkerung. UNICEF schreibt über die „Kinder in Angst“ in den Kriegsprozessen im Kaukasus.
Das Lern-Dossier „Nie wieder Krieg“ muss zukünftig aufnehmen, wie es der Weltgemeinschaft – und insbesondere den Vereinten Nationen – gelingt, den Ursachen kriegerischer Konflikte nicht länger weitgehend tatenlos zuzusehen und darüber hinaus massiv steigende Rüstungsausgaben und Rüstungsexporte zu stoppen. Ein dringend notwendiger interaktiver Impuls und Ausdruck geforderten lebendigen Lernens sei: Derzeit wird mehr für militärische Interventionen ausgegeben als für den Aufbau ziviler Infrastrukturen. 1200 Milliarden Dollar für Militärausgaben stehen 60 Milliarden Dollar für Entwicklungshilfe und 20 Milliarden Dollar für die größte Friedensorganisation – die UN - gegenüber (Dr. Angelika Claußen, IPPNW). Wie lässt sich das ändern?

Zum 63. Gedenktag des US-Atombombenangriffs auf Hiroshima plädierte HÖRZU-Autor Franz Alt – mitten in der aktuellen Debatte über die Zukunft deutscher Reaktoren - für ein radikales Umdenken in der Energiepolitik. Unter dem Titel "Neues Denken als Voraussetzung einer Kultur des Friedens" wurde der 3. Öffentliche IPPNW-Kongress "Kultur des Friedens" am 12. September in der Urania in Berlin eingeleitet. „Die IPPNW hat dem Diskurs über eine friedliche und gerechte Zukunft auf unserem Planeten Erde bereits viele wichtige Impulse verliehen. Sie hat die Öffentlichkeit nachhaltig auf die atomaren Gefahren aufmerksam gemacht, für die Chancen der erneuerbaren Energien sensibilisiert und stets dazu ermutigt, die Globalisierung nicht als schicksalhaften Prozess hinzunehmen, sondern gerecht und demokratisch zu gestalten“, so charakterisiert der Regierende Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit in seinem Grußwort zu diesem bedeutenden Kongress die Deutsche Sektion der „Internationalen Ärzte für die Verhinderung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.“ (IPPNW).
“Der politische Wille, Atomwaffen abzurüsten und ganz abzuschaffen“, ist nach Meinung der Referentin Frau Dr. Angelika Claußen, „seit Jahren nicht mehr sichtbar“. Indem sie sich auf die Worte Albert Einsteins - „Es gibt nichts Wichtigeres, als für den Frieden aufzustehen oder für den Frieden zu kämpfen“ - bezieht, sieht sie den Sinn dieses Zusammentreffens engagierter Menschen darin, Ideen und Ermutigung für den Widerstand gegen Kriege zu finden. Angelika Claußen fragt eindringlich in ihrem Vortrag „Kultur des Friedens“: „Was sind heute die Hauptgefährdungen des Friedens?“ Entgegen der unentwegten Behauptung von den führenden Politikern der G8 Staaten sei der internationale Terrorismus keineswegs die wichtigste Bedrohung. Frau Claußen warnt im 21. Jahrhundert (sie lehnt sich an die Studien der Oxford Research Group an (2006) vor 4 Gefahren: „1. Der Klimawandel 2. Der Kampf um Ressourcen 3. Die Marginalisierung oder die zunehmende Verarmung der Weltmehrheit infolge der gegenwärtigen Weltwirtschaftsordnung und 4. Die globale Militarisierung, von denen die steigende Zahl der Länder mit Atomwaffen der gefährlichste Ausdruck ist.“
Diese die Existenz der Menschheit bedrohenden Faktoren, kurz und klar formuliert, zutiefst sachbezogen und zugleich emotionsgeladen, werden unsere Themen - Findung zukünftig mitbestimmen. Bei der Durchsicht unserer Lerneinheit zum 60. Hiroshima-Jahrestag lasen wir wieder den Vortrag von Prof. Dr. Ulrich Gottstein und möchten hier folgende ungeheuerliche Tatsache noch einmal besonders hervorheben. „Die Bush-Administration hat in ihrer vor zwei Jahren beschlossenen neuen Atomwaffenstrategie, im „nuclear posture review „, festgelegt, sie werde sich wegen der Terrorattentate vom 11. September 2001 nicht mehr an den Artikel VI des „Atomwaffensperrvertrages“ von 1970 halten. In diesem hatten sich die USA zum Abbau der Atomwaffen verpflichtet und zu Verhandlungen mit dem Ziel der totalen nuklearen Abrüstung. Nun aber beschloss die Bush-Administration, die USA werde auch weiterhin Atomwaffen modernisieren und neue entwickeln, die zum Einsatz als Gefechtsfeldwaffe gebraucht würden. Diese neue amerikanische Atomwaffendoktrin wird zur Folge haben, dass alle anderen Atomwaffenstaaten und solche, die es werden wollen, dem schändlichen Treiben der USA folgen, und auch Terroristen solche Atomwaffen in ihre Hände bekommen werden“.
Unvermeidlich taucht die Frage vieler Friedensforscher auf, ob die Reaktion der US-Administration auf den 9. September die wirkungsvolle Art der Terrorbekämpfung war und ist. In die Diskussion über diese Leben und Tod entscheidende Frage führen wir den Bundespräsidenten Johannes Rau in seiner Ansprache bei der Kundgebung „Keine Macht dem Terror“ am 14. September 2001 vor dem Brandenburger Tor in Berlin an: „Wer den Terrorismus wirklich besiegen will, der muss durch politisches Handeln dafür sorgen, dass den Propheten der Gewalt der Boden entzogen wird.“
Damit sind wir wieder am Anfang unserer Friedens-Gedanken im September „Krieg ist kein Mittel zur Konfliktlösung“ und verweisen an dieser Stelle noch auf die Debatte über einen international verbindlichen Waffenhandelsvertrag ("Arms Trade Treaty" - ATT) im laufenden Monat. Die unkontrollierte Verbreitung konventioneller Waffen sei eines der größten Probleme internationaler Rüstungskontrollpolitik. Jährlich fielen ihm weltweit hunderttausende Menschen zum Opfer.

„Müssen wir jetzt Angst vor dem Abschwung haben?“ war das Gespräch zwischen Kerstin Wintermeyer und dem Konjunkturexperten Prof. Ludwig vom Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) überschrieben, auf das wir im August ausführlich eingingen. Seitdem konnten die Wirtschaftsexperten kaum durchatmen, denn laut Prof. Hans Werner Sinn, Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung an der Universität München, gerät die deutsche Wirtschaft „zunehmend in konjunkturell schwieriges Fahrwasser“ (August) und setzt ihren „Abwärtstrend mit Riesenschritten fort“ (September). Unumwunden, da nicht mehr abzuwenden, heißt es in den letzten Tagen weltweit: Die Welt steckt in der größten Finanzkrise seit Jahrzehnten. Nicht nur Anleger machen sich Sorgen, auch der Steuerzahler muss bluten. Die Sorge vor einem globalen Kollaps wächst. Fast sprichwortartig, in verschiedenen Variationen, aber immer wieder den eigentlichen Kern treffend, geistert durch die Medienlandschaft: „Gier und Größenwahn haben zum schlimmsten Bankenkrach seit Generationen geführt. Unser Wirtschaftssystem steht auf dem Spiel, wenn wir nicht radikal umdenken.“ (DIE ZEIT, 18. 09 / Nr. 39)
Vorliegendes Sprachtraining reflektiert seit Anfang des Jahres das Geschäftsklima aus der Sicht der Unternehmen (Ifo München und IWH Halle) sowie die Konsumstimmung der Verbraucher (GfK, Nürnberg). Wir stellen für das monatliche Übungspensum z.B. bereit, wie die Ergebnisse der Konjunkturtests zwischen „Geschäftsklima etwas aufgehellt“ (Februar 2008) und „Geschäftsklimaindex weiter gesunken“ (September 2008) pendeln. Uns interessiert in einer Sprachübung besonders, wie die Bürger/-innen, d.h. „die unschuldigen Opfer eines Systems, das schlecht geführt wurde (Joseph Stiglitz, stern.de, Januar 2008)“, von dem Finanzskandal betroffen sind bzw. betroffen werden können. Ganz konkret benennen wir zusammengefasst: „Immer höhere Preise drücken die Konsumlaune. Inflationsängste schicken Konsumklima weiter auf Talfahrt“ (GfK). Sinkendes Wirtschaftswachstum ist gleich Arbeitsplatzverlust, Perspektivlosigkeit. Immer mehr Menschen werden in die Armut, in die auch so genannte „Unterschicht“, gedrängt. Der immer häufiger benutzte Terminus ist an sich schon diskriminierend und sollte aufrütteln.
Eins ist sicher: Auch das ökonomische Klima in diesem Herbst wird rauer. „Zivilisiert den Kapitalismus“, forderte Marion Gräfin Dönhoff in einer Rede, die sie 1996 hielt. Mit vielen anderen sind wir davon überzeugt, dass jede Veränderung gesellschaftlicher Ordnung, die allen Menschen Rechnung tragen soll, sowohl ökonomische als auch sozial-kulturelle Reformen durchführen muss. So kommt die Korrektur des Marktes spät und entspricht der Philosophie, dass Gewinne privatisiert, Verluste vergesellschaftet werden. Indem wir wahrscheinlich dem Höhepunkt der Finanzkrise entgegengehen, deren gesamtgesellschaftliche Folgen kaum abzusehen sind, suchen wir die Kräfte, die im Sinne der Vermenschlichung der politischen und ökonomischen Situation nachdenken und handeln. Wir befinden uns auf einer ersten ernsthaften Bewährungsprobe, „Globalisierung nicht als schicksalhaften Prozess hinzunehmen, sondern gerecht und demokratisch zu gestalten“.

„Luther kommt!“ Die EKD startete am 19. September 2008 in Wittenberg eine weit geplante Lutherdekade. Bis zum Jahr 2017 will die evangelische Kirche an die epochale Bedeutung und Wirkung der Reformation erinnern. Die Dekade endet am 31. Oktober 2017, dem 500. Jahrestag von Martin Luthers Thesenanschlag in Wittenberg. Der Starttermin für die Dekade "Luther 2017" hat einen historischen Hintergrund: Im Herbst 1508 kam Martin Luther (1483-1546) erstmals nach Wittenberg. An der neu gegründeten Wittenberger Universität lehrte der Augustinermönch in der Folgezeit als Dozent Philosophie.
Bei der Durchsicht der EKD-Mitteilungen im laufenden Jahr stießen wir auf „Werte eines ehrbaren Kaufmanns". Matthias Böhni hat Thomas Begrich, Ökonom und EKD-Finanzleiter, dazu befragt. Was könne er, der moralisch wertorientierte „Kaufmann“, heute „Geschäftsmann“, bei den gegenwärtigen Börsenbeben noch ausrichten? Thomas Begrich: „Hinterher kann er nichts mehr machen, er muss es vorher tun. Wie der alte Senator Buddenbrook in Thomas Manns Roman geraten hat, sollte er am Tag gute Geschäfte machen, aber nur solche, die ihn in der Nacht auch gut schlafen lassen. Vor allem muss er sie übersehen, verstehen und sich auch bescheiden können. Renditejagd um jeden Preis ist von Übel. Man soll niemanden über den Tisch ziehen.“

Ihre Margret Liebezeit und Projektgruppe

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