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Joachim Ringelnatz
Steine am Meeresstrand

Steine schaumumtollt,
Zornig ausgerollt
Über Steine. –
Freiheit, die ich meine,
Gibt es keine.

Stille nun. Entbrandet
Ruht ihr, feucht umsandet,
Unzählbar gesellt,
Von der Zeit geschliffen
Oder kampfentstellt. –
Alle von der Welt
Lange rauh begriffen,
Schweigt ihr. – Ihr begreift die Welt.

Wie ich euch sortiere,
Spielerisch verführt:
Früchte, Götzen, Tiere,
Wie es Phantasie so legt,
Habt ihr in mir aufgerührt,
Was seit Kindheit mich bewegt.

Spitze, trübe, glatte, reine,
Platte, freche, winzig kleine,
Ausgehöhlte, fette Steine,
Plumpe, schiefe, trotzig große –

Ja ihr predigt ernst wie froh,
Meistens simpel, oft apart,
Weit umgrenzte, willenlose
Freiheit. – Predigt ebenso
Fromm wie hart.

Zum ... Geburtstag von Joachim Ringelnatz (1883-1934) am 7. August.

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Gedanken zum August 2009

Monat August
 
Politik in der Krise
Erhard Eppler, sueddeutsche.de, 03.08.2009
Als zerknirschte Banker staatliche Garantien brauchten, um ihr - wohlbegründetes -gegenseitiges Misstrauen so weit zu überwinden, dass sie sich wieder gegenseitig Geld liehen, fanden kritische Beobachter, nun sei das Ende des Marktradikalismus gekommen. Wer künftig noch behaupten sollte, Märkte regulierten sich am besten selbst, müsse mit allgemeinem Gelächter rechnen.
Inzwischen wird klar, dass die Marktradikalen keineswegs resigniert haben, weder die in den Vorständen von Banken und Konzernen noch die in den Medien. Auch nicht die in der Politik, die sich vielleicht selbst über den Aufwind wundern, in den sie geraten sind. Nirgendwo eine Spur von der Bescheidenheit des Gescheiterten, vom Eingeständnis eines fatalen Irrtums oder gar vom schlechten Gewissen gegenüber denen, die nun als Steuerzahler oder als Arbeitslose die Suppe auszulöffeln haben, die leichtsinnige Zocker total versalzen haben.



Psychoanlytiker Hans-Eberhard Richter im Gespräch, 18.08.2009

SPIEGEL ONLINE: Sie sind jetzt 86 Jahre alt und haben die Große Depression im Jahre 1929 als junger Mensch miterlebt. Können Sie Parallelen zu der heutigen Krise erkennen?
Richter: Auch damals war es eine Weltkatastrophe. Was ich mitbekommen habe, war das öffentliche Bild von Armut und Bettelei, eine große Niedergeschlagenheit. Auch diesmal reicht die Verunsicherung der Menschen tiefer, als es oberflächlich den Anschein hat. Es gibt mehr heimlichen Pessimismus, als zugegeben wird.
SPIEGEL ONLINE: Woher kommt denn dieses versteckte, depressive Lebensgefühl?
Richter: Da sind die Angst vor Arbeitslosigkeit und sozialem Abstieg. Sorge macht auch der riesige staatliche Schuldenberg mit den Spätfolgen. Niemand befürchtet durch die gegenwärtige Wirtschaftskrise eine psychische Destabilisierung, die damals zum Nährboden für den Zerfall der Demokratie mit nationalistischen Ressentiments und rassistischer Verfolgung führte. Heute grassiert nur Unmut über die Bankenbranche. Doch der lässt sich schwer abreagieren, weil die Banken größtenteils nur ihren Job erledigt haben, meist ohne gegen Gesetze zu verstoßen.
SPIEGEL ONLINE: Weshalb man sie auch nicht belangen kann.
Richter: Dass sie nicht bestraft werden können, ist bezeichnend und spiegelt einen Sittenverfall in unserer Gesellschaft wider. Selbst Manager, die für eine offensichtliche Straftat belangt werden, ernten meist Milde. Ex-Post-Chef Klaus Zumwinkel zum Beispiel ist sogar noch mit einer riesigen Abfindung davongekommen und ins Gefängnis musste er auch nicht. Dabei hat er Steuern in Millionenhöhe hinterzogen. Immerhin ist Zumwinkel einer der wenigen, die sich zum Abreagieren von Empörung anbieten. Scharen von unverantwortlichen Zockern auf den Finanzmärkten bleiben ungeschoren.

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