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24.12.2017
Bildquelle: © Lutherstadt Wittenberg Touristinformation / Collage: bochmann.
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Catherine schrieb am 18.11.2017:
Sprachreise: Berlin/Wittenberg. 19.10.-22.10.2017
"Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer springt."
Dieses Jahr feiern wir 500 Jahre Reformation. Es war also höchst passend, dass wir die Lutherstadt Wittenberg besuchten. Das war bestimmt der Höhepunkt unserer Sprachreise!
Donnerstag, den 19. Oktober
Wie immer im gemütlichen Hotel „Kastanienhof“ untergebracht, trafen wir uns zum Auftakt in der Altberliner Schankwirtschaft „Ausspanne“ im Souterrain des Hauses. Danach ging es zum Abendessen weiter in das Restaurant „Nolle“ am Bahnhof Friedrichstraße und später zur Abendveranstaltung im Theater am Schiffbauerdamm „Berliner Ensemble“. Dort hörten wir ein interessantes Interview „Auf dem blauen Sofa“ mit dem bekannten deutsch/österreichischen Schriftsteller, Daniel Kehlmann. Eigentlich war das eine Einführung in seinen neuesten Roman, „Tyll“, mit ausgewählten Kapitel-Vorlesungen. Wir hatten im Voraus und als Vorbereitung seinen bisher bekanntesten Roman, „Die Vermessung der Welt“, gelesen.
Freitag, den 20. Oktober
Nach einem interessanten Gespräch über Kehlmanns Roman in unserem Seminarraum im Hotel machten wir uns auf den Weg zur Humboldt-Universität Unter den Linden (zwischendurch besuchten wir kurz Brechts Haus und Grab), um dort die Denkmäler der Humboldt-Brüder Wilhelm und Alexander zu besichtigen. (Alexander war eine der Hauptfiguren Kehlmanns in „Die Vermessung der Welt“.)
Zunächst kam etwas ganz anderes und zwar eine Sonderausstellung des Malers Lucian Freud (Closer: Radierungen) im Martin-Gropius-Bau. Lucian Freud (1922-2011) war ein bedeutender englischer Maler. Wir erfuhren, wie er die Schönheit „entthronte“, d.h. er lehnte die traditionellen Ideen von Ästhetik ab, wobei er ungeschönte Studien von Menschen mit Narben, Falten, und all ihren Fehlern und Schwächen darstellte.
Abends war der Film “Körper und Seele” (2017) im Kino „Am Friedrichshain“ zu sehen. Die Qualitätskontrolleurin Maria (Alexandra Borbély) und Endre, der Geschäftsführer (Géza Morcsányi), stellen durch einen Zufall fest, dass sie denselben Traum teilen. In dem Film geht es um zwei “verletzte Seelen” und es ist eine zarte, aber bizarre Liebesgeschichte.
Samstag, den 21. Oktober
2017 ist das 500. Reformationsjubiläum und ganz Europa feiert. Wittenberg steht als Zentrum dieser Feier. Martin Luther (1483-1546) schlug am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg. Die Thesen kritisierten vor allem den Missbrauch des Ablasshandels. Luther protestierte gegen diesen Machtmissbrauch und behauptete, dass allein Gottes Gnade den Menschen retten könnte. Vom Papst aus der Kirche ausgeschlossen und mit Unterstützung vom Kurfürsten Sachsens, versteckte sich Luther auf der Wartburg bei Eisenach, wo er das Neue Testament ins Deutsche übersetzte. Diese Bibel wurde zur Grundlage der deutschen Schriftsprache und die 1534 in Wittenberg gedruckte Gesamtdeutsche Bibel hatte einen bedeutenden Einfluss nicht nur auf die Gründung der deutschen Sprache, sondern auch auf die durch ganz Europa in der Alltagssprache verbreitete Bibel.
Die Besichtigung Wittenbergs, mit einer ausgezeichneten Stadtführerin von der Tourist-Information, führte uns die Jahrhunderte alte Geschichte der Stadt vor Augen, brachte gewissermaßen die Geschichte zum Leben.
Die Stadt wurde seit der Wende ausführlich saniert und wir hatten die Gelegenheit, das vor Kurzem wieder eröffnete Haus Philipp Melanchthons zu besuchen.
Und zum Schluss, um Herz und Seele zu beruhigen, ein schönes Konzert! Wir hörten Händel, Haydn und Mozart vom Konzerthausorchester Berlin mit Dirigent Jonathan Cohen (übrigens Engländer). Besonders reizend und eindrucksvoll war die junge Pianistin Annika Treutler.
Der Ausklang des Tages, wegen der Schließung unserer beliebten Keller-Bar im „Kastanienhof“, war ausnahmsweise im von den Männern wärmstens empfohlenen Restaurant „Donath“ in der Schwedter Straße auch in Prenzlauer Berg. Und das hat Spaß gemacht!
Sonntag, den 22 Oktober
Der Ausklang des Kurses wurde mit Liedern und Gedichten gefeiert. Und wir verabschiedeten uns mit Willy Astors wahren Gedanken:
„Einfach leben, gar nicht so leicht. Einfach ist tief und nicht seicht und vielleicht ist es am schwersten es wieder zu sein.“
Wir können’s nur mal probieren!
Vielen Dank Margret für alles; für das tolle Programm und vor allem für Deine ständige Geduld, Gutmütigkeit und Weisheit.